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Alt 27.10.2009, 21:21
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Hoffnung46 Hoffnung46 ist offline
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Unglücklich Was sagt ihr dazu?

Hallo,
hab lang überlegt,ob ich etwas "Neues " schreiben soll...aber mir schwirren soviele Gedanken durch den Kopf, die ich nicht ordnen kann. Wollt mal Eure Meinung dazu hören...
Zu mir wird nun des öfteren gesagt, "ich soll froh sein, dass ich von der Krankheit meines Vaters weiß und mich auf einen Abschied einstellen kann". Ich persönlich kann damit gar nix anfangen. Zum Einen klingt das Wort "froh" in Zusammenhang mit dieser heimtückischen,teuflischen Krankheit in meinen Ohren wie Hohn. Froh sein? Wie bitte...naja, ich weiß ja wie es gemeint ist. Das "Gute" daran es zu wissen soll sein, dass man sich von seinem geliebten "Betroffenen" verabschieden kann und ihn auf seinem letzten Weg begleiten kann, NUR wie soll das gehen,ich kanns nicht und ich versteh es nicht. Meine Papa z.B. ist seit der Diagnose ein "gebrochener" Mann und hat null,aber auch null Lebensfreude und das ist mehr als verständlich. Seit dem Tag der Diagnose ist das Leben ein Anderes. Das ist für mich auch der "Anfang vom Ende" und so hart es klingt "mein Papa ist an diesem Tag schon ein Stück-weit gestorben ". Ich wußte bei dieser Diagnose auch gleich, dass sie praktisch unheilbar ist. Ich weiß schon, bei einem tödlichen Unfall z.B. ist der "Betroffenen" von einem auf den anderen Tag weg, aber ist das schlechter? Das ist meine PERSÖNLICH MEINUNG: Nein! Was wär ihm Leid, Schmerzen,Kummer erspart geblieben? Ich kann nur von mir ausgehen; wenn ich z.B. jetzt an meinen Papa denk seh ich ihn im Bett liegen, er kann nicht mehr aufstehen, sich waschen usw...Ist das jetzt die Phase in der "ich geniessen sollte (auch Zitat) mit ihm zusammensein zu dürfen ????????? Nein, ich kann das nicht.
Natürlich kann ich verstehen, dass es bei vielen hier anders ist, aber bei dem Verlauf des BSDK bei Papa ? Verlauf in "Steno"
Diagnose 7.8.09; KH Einweisung zur genauen Diagnostik; BSDK (nekrotisch?)mit fragl. Lebermetas;erneut Leberbiopsie Lebermetas bestätigt; Fahrt nach Heidelberg; Chemo mit Gemzar/Tarceva; absetzten nach nicht mal 1 ganzen Zykus da Lebermetastasen"Explosion"; Bestrahlung über 3 Wochen; 1.Woche OK, 2.Woche steigende Schmerzen, 3. Woche zusätzlich Magen-Darm-Grippe daher KH Einweisung.Seither absolut pflegebedürftig (Fortbewegung im Rollstuhl, Toilettenstuhl, gehunfähig da zu schwach, z.T. verwirrt..
Ich kann da "für ihn" einfach nicht froh sein; ich weiß GENAU DAS NUN hätt er nicht gewollt (Klar, wer will das schon)....Es ist zum verzweifeln...
Ich weiß auch nicht, was ich mir wünschen soll...Kann es wieder besser werden, wenn er nicht mehr so schwach ist? Wird es noch schlechter? Wäre es nicht besser er könnte in Frieden einschlafen? Ich komm mir vor wie in einem Horror-Film in dem ich nun eine Hauptrolle spiele- zum Einen will ich ihn ja nicht verlieren (das endgültige daran macht mich fertig), zum Anderen will ich ihn nicht leiden sehen. Ich denk da sitzen wir alle in einem Boot
Hoffnung in dieser schweren Zeit geben mir aber meine Kinder...wenn ich die nicht hätt. Mein Kleiner ist nun 5 Monate alt, meine Große wird Samstag 3 Jahre. Allerdings schmerzt es auch sooo sehr, dass sie meinen Papa-ihren geliebten (zumindest die Große) Opa nicht besser kennenlernen dürfen...Ach, es ist so schwer...
Aber ich hab hier drinnen schon soviel Schlimmes gelesen und weiß dass ich mit meinen Sorgen nicht allein bin.
Jetzt wünsch ich allen hier das ALLER-ALLER-BESTE... und Danke füs jammern lassen...auch wenns total wirr ist,was ich hier zusammengeschrieben hab- aber in meinem Kopf sind nunmal diese 1000 Gedanken
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