AW: gedanken an mama
Liebes Sonnenkind,
mein aufrichtiges Beileid.
Viele Mitleser hier wissen, wie du dich fühlst, weil es ihnen ebenso ergeht. Auch ich habe meine Ma dieses Jahr an diese schreckliche Krankheit verloren. Auch sie hat gekämpft bis zuletzt, selbst, als der Kampf schon längst verloren war. Auch sie wurde jeden Tag schwächer und müder. Auch bei ihr konnte man zusehen, wie sie jeden einzelnen Tag weniger und dafür der Tumor mehr wird. Seit die gegangen ist, ist nichts mehr wie zuvor. Ich denke fast ununterbrochen an sie. Manchmal denke ich, da kommt sie doch um die Ecke, oder ich höre in Gedanken ihre Stimme. Aber sie wird nicht mehr kommen. Meine Ma ist am 09. August gestorben und viele Leute meinen, jetzt müsste es mir allmählich doch wieder besser gehen, ich müsste jetzt allmählich "darüber hinweg" sein. Ich bin es aber nicht. Am Anfang fühlte ich mich wie in Watte, völlig betäubt, unter Schock. Man wusste, dass sie sterben würde, aber darauf vorbereiten kann man sich dennoch nicht. Mittlerweile sackt der Schmerz jeden Tag ein Stückchen tiefer. Es wird nicht besser, eher im Gegenteil... Ich denke, erst im Laufe der Zeit begreife ich wirklich, dass sie nicht mehr wiederkommt. So richtig will ich es wohl noch immer nicht glauben... Ich hoffe auch, dass ich sie eines Tages wiedersehe, dass sie mich vielleicht eines Tages abholt. Aber ein wirklicher Trost ist es dennoch nicht, denn sie fehlt ja hier und jetzt.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!
Alles Liebe,
Yvonne
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