Thema: Hilflos
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Alt 11.02.2004, 15:21
Gast
 
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Standard Hilflos

Hallo anonym

es ist schwierg zu raten, was Du in dieser Situation machen kannst. Das ist ja eigentlich das verrückte an so einer Erkrankung. Gerade als Angehörige ist man so hilflos. Wenn es Dir irgendwie möglich ist, würde ich an Deiner Stelle trotz der Entfernung zum Bruder fahren. Ihn einfach ersteinmal in den Arm nehmen. Ich glaube, der Rest ergibt sich fast wie von selbst.

Einfach da sein. Gemeinsam mit dem Bruder ( und falls es noch andere Angehörige gibt) auch mit ihnen für die Schwägerin dasein. Mehr geht nicht. Zusammen weinen - zuhören. Ich weiß nicht so genau. Als meine Schwester ihre Diagnose bekam, war ich weitaus hilfloser als bei meiner eigenen Diagnose ein paar Jahre später. Die letzten Wochen sprachen wir viel am Telefon ( leider wohnte sie auch sehr weit weg, und ich konnte wegen einer Gelenkserkrankung ( sitze im Rollstuhl) nicht zu ihr nach Hause ( sie wohnte im 3. Stock - ohne Aufzug. Keine Chance für mich - ohne das ich eine zusätzliche Belastung für die Familie geworden wäre). Mein jüngster Bruder nahm sich Urlaub und blieb in der letzten Woche Tag und Nacht bei ihr. Ich glaube, das hat ihr gut getan. Er konnte nicht viel tun - aber er war einfach da. Telefonieren konnte sie da natürlich leider nicht mehr. Ich selber sprach eine Woche vor ihrem Tod das letzte mal mit ihr - wir wußten wohl beide, das es das letzte Telefonat sein würde. Auch wenn es indirekt gewesen ist, verabschiedeten wir uns voneinander. Es ist schwer zu sagen, wie Du und ihr Euch gegenseitig helfen könnt.
Aber Dasein ist wohl das einzige, was mir dazu einfällt.


Wünsche Euch allen alles Gute

viele Grüße
elisabeth
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