Hallo Ulli,
dass es heutzutage
"nicht mehr gemacht wird" ist eine definitiv falsche Aussage. Tatsächlich ist es so, dass die HBO in Deutschland als Behandlung der Strahlenproktitis noch nie anerkannt war. Die Kosten werden daher auch von der Krankenkasse nicht übernommen. Hintergrund dafür ist, dass es bislang keine ausreichenden Studien gibt, die den Nutzen der HBO hinreichend belegen. In den USA wird die HBO demgegenüber bereits seit langem bei dieser Diagnosestellung angewendet. Hier findest Du die Diagnosestellungen, bei denen die HBO in den Staaten zur Anwendung kommen kann:
www.aetna.com
Der Stellenwert der HBO in Deutschland könnte sich allerdings zukünftig ändern. So laufen beispielsweise derzeit an der Uni Düsseldorf Untersuchungen zur Wirksamkeit der HBO. Im dortigen Behandlungsspektrum werden auch Schädigungen durch Strahlentherapie mit aufgeführt:
HBO an der Uniklinik Düsseldorf
Ich würde mal vermuten, dass man sich dort im Rahmen dieser Studie gegenwärtig kostengünstig behandeln lassen könnte. Das weiß ich allerdings nicht mit Sicherheit und müsste nachgefragt werden.
In den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO) wird die HBO übrigens auch erwähnt,
"da retrospektive Studien einen 50%-igen Effekt erwarten lassen". Guckst Du hier auf Seite 49:
Leitlinie supportive Maßnahmen
Dort findet man übrigens auch Hinweise auf andere therapeutische Maßnahmen.
Noch eins: Wer nicht mehr
"jammert", hat sich wahrscheinlich mit seiner schlechten Lebensqualität arrangiert. Echte Spätfolgen der Strahlentherapie wachsen sich nicht von selber aus. Im Gegenteil, sie können über sehr lange Zeiträume von Jahr zu Jahr schlimmer werden.
Liebe Grüße chaosbarthi