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Alt 10.10.2009, 07:48
babs12 babs12 ist offline
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Registriert seit: 08.10.2009
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Standard AW: Möchte mich mal vorstellen

Liebe Heike,

ja, ich weiss von was du sprichst. kaum hatte ich die diagnose und die war ja sehr schlecht, paar monate, begann ich zu regeln. vorallem im gedanken, dass ich sicher immer schwächer werde und das dann alles schon gemacht ist.

mein testament schrieb ich schon letztes jahr, da ich einfach fühlte, nicht mehr lange zu leben. das heisst, mein notar hatte alles vorbereitet und ich musste es nur von hand schreiben. bis es fehlerfrei fertig geschrieben war, lief mir der schweiss den rücken runter.

die möbel habe ich meinem jüngsten verschrieben, da er sich früher oder später eine eigene wohnung nehmen wird. doch es blieben noch antike möbel zurück, die er nicht wollte.
also machten wir uns an einem sonntag einen speziellen tag und die drei jungs waren bei mir.
nun konnten sie aussuchen, was sie gerne hätten. es war lustig, wie da überlegt wurde, was da wo hinpasst und ich weiss nun, wo bei jedem alles stehen wird und das macht mir echt freude. es war ein schöner nachmittag.

bei uns hier in der schweiz ist es so, dass die tochter, den schmuck der mutter erbt. da ich keine tochter habe, übergab ich den ganzen schmuck meiner lieben schwiegertochter, die mir im dezember noch einen schnüsigen enkel schenkte.

meine wohnung wird mein exmann den jungs abkaufen und somit ist auch meine grösste sorge weg, dass mein jüngster /immer noch POS/ADS zuhause bleiben kann.

habe meine todesanzeige nach meinem gusto geschrieben und eine liste meiner freunde gemacht.

für meinen jüngsten hatte ich geregelt, er wollte es auch, da er einfach nicht mit geld umgehen kann, eine bestandsschaft zu machen, damit mein exmann und mein sohn sich nicht in die wolle geraten. der bescheid kam mit einem hinweis, mein sohn (also pflegesohn) müsse etwas bezahlen. das machte mich hellhörig und ich verlangte eine gebührennachweis. huch, was die an spesen verlangen obwohl wir hier sehr viele steuerabgaben haben.

nun ist es so, dass das amt wusste, dass ich meinen pflegesohn im testament bedacht habe. grrrrrr gestern musste ich das nun alles per brief rückgängig machen, denn ich wollte, dass mein sohn jederzeit auswandern könnte, was sein grösster wunsch ist.

doch am nachmittag kam dann wieder etwas erfreuliches. mein jüngster und ich sprechen viel über tod, beerdigung usw. er meinte, als grabstein wäre doch ein engel schön. finde ich auch, doch das wäre unheimlich teuer geworden. gestern ruft mit mein kusin an. wir haben geplaudert über gott und die welt. er meinte, es sei ihm langweilig, seit er pensioniert sei. er war ingenieur und architekt und hat eine wunderschöne gabe, handwerklich zu arbeiten, wie zum beispiel steinmetzen. huch da kam mir die idee, gegen seine langeweile gggg. er hakte sofort ein und meinte, das würde er sicherlich für mich tun. es war einfach zu schön.

wenn man weiss, dass man unheilbar krank ist, ist es für einem selbst und die angehörigen ein geschenk, wenn man alles regeln kann. man kommt sich so auch näher und die ängste verschwinden. im todesfall gibt es eh noch viel zu regeln und es ist für den kranken wie seine angehörigen eine grosse beruhigung, da kommt sicherheit auf und man kann die hände in den schoss legen.

liebe heike, ich wünsche euch beiden von herzen alles liebe und grüss mir mal deinen mann.

aes liebs grüessli
babs