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Alt 30.09.2009, 08:38
flipaldis flipaldis ist offline
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Standard AW: Chemo-Sensitivitätstest

Guten Morgen Monika,

ich fand den Chemosensivitätstest im Anfang auch sehr verlockend. Ich stellte mir vor, aus dem Gewebe werden Proben gezogen, mit den verschiedenen Zytostatika behandelt und dann weiß man, welches Medikament am wirksamsten ist. Man kennt das aus der Bakteriologie, wenn anhand von Abstrichen das wirksamste Antibiotikum für, nein, gegen die entsprechenden Bakterien herausgesucht wird.
Leider ist das in der Onkologie nur beschränkt möglich.
Bei den Bakterien handelt es sich um Kleinstlebewesen, die überall in der Natur vorkommen und ihren eigenen Stoffwechsel haben. Diese werden dann auf Nährböden, die mit einem Antibiotikum beschichtet sind, aufgebracht und dann wird beobachtet, wie und ob die Bakterien sich weiter vermehren.

Die Tumorzellen, einmal aus dem Körper herausoperiert, haben keinen eigenen Stoffwechsel mehr. Sie werden durch Nährlösungen künstlich am Leben gehalten. Deshalb sind diese Tests nur begrenzt aussagefähig. Es besteht immer die Möglichkeit, dass ein Tumor in vitro (im Reagenzglas) ganz anders reagiert, als in vivo (im lebenden Körper).

Trotzdem könnte es für dich, nach deinen endlosen Chemos eine Option sein. Die Methodik wird auch laufend verbessert.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 1000 €.

Ich drücke dir die Daumen.

flipaldis
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