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Alt 04.02.2004, 18:16
Gast
 
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Standard Warum wird die Trauer nicht weniger?

Hallo Ihr alle die Ihr leidet,
ich habe ein wunderschönes Gedicht bei uns in der Tageszeitung entdeckt, das möchte ich auch euch schenken.

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines,
das eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von meinem Leben,
drum wird das eine Blatt allein
mir immer wieder fehlen.

Mein Mann Peter starb Okt. 2002 an Krebs. Ein Jahr hat er bestialisch gelitten. Auch ich und meine zwei Kinder konnten es kaum ertragen ihn so leiden zu sehen und nicht helfen zu können. Jetzt nach 1 Jahr hat sich unsere Trauer verändert, sie ist aber nicht geringer geworden. Manchmal habe ich das Gefühl sie überfällt mich stärken als zuvor. Auch meine Tochter (19) macht schwere Trauerphasen durch, die sie verzweifeln lassen. Sie ist anderen Menschen gegenüber sprachlos.
Das kann natürlich keiner verstehen und es wäre so wichtig für sie, daß ein Mensch dabei ist der hartnäckig bleibt und sie öffnet. Das ist wahrscheinlich zu viel verlangt. Sie möchte gerne wieder einen Partner, der sie versteht und nimmt wie sie ist mit ihren Tränen und Ängsten. Wie heißt es so blöd die Hoffnung stirbt zu letzt.
Habt Ihr noch Lust auf ein Gedicht

Im letzten Moment
Noch einmal diese Welt umrunden
noch einmal einen Ort erkunden
noch einmal etwas Schönes geben
-lass mich noch ein bisschen leben!
Von mir aus einen Traum nur träumen
oder ein Regal einräumen
noch einmal vor Erregung beben
-lass mich noch ein Stückchen leben!
Lass mich noch mal schrein`n vor Glück
noch einmal einen Blick zurück
Noch einmal nur die Sonne sehn
-bitte lass mich noch nicht gehn!
Lass mich noch mal traurig sein
lass mich ganz mit mir allein
in Demut möcht ich mich ergeben
-lass mich nöoch ein bisschen leben!
Ich möcht noch einen ganzen Tag
den ich bewusst begehe
damit ich angstfrei gehen kann
bevor ich vor Dir stehe.

Alles Liebe Christa
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