Danilein,
fast bekam ich einen kleinen Schreck als ich den Faden an erster Stelle sah.
Aber irgendwie war es auch einen kleinen Moment vertraut... ganz merkwürdig, ich kann es kaum beschreiben.
Schlafen kann ich nicht, jetzt (4:50 Uhr) ist es eh zu spät... um 6 Uhr kommt unsere "Fahrkolonne" um uns zum Flughafen zu bringen.
Wir waren noch mit unseren engsten Freunden (15!!!) etwas essen, dann ging es in Mamis Wohnung, noch etwas umpacken, putzen, duschen und noch einmal Abschied nehmen von dem Ort an dem Mama 14 Jahre lang gelebt hat...
Ich fühl mich entwurzelt... und ich kann mir gar nicht vorstellen in 24h wieder in Austin zu sein und nicht als erstes zum Telefon zu greifen um Mami anzurufen und ihr zu sagen dass wir gut angekommen sind.
Keine Ahnung was das noch werden soll...
Soviele Gedanken... am 10.10. hätte sie Geburtstag... letztes Jahr war noch alles OK (dachten wir)... ich habe ihr per Fleurop einen riesigen Rosenstrauss geschickt... und ich hätte niemals gedacht dass dies ihr letzter Geburtstag gewesen sein soll.
An meinem Geburtstag, Ende November, da wusste ich allerdings dass es das letzte Mal war dass sie mir gratulierte...
Die Erinnerungen holen mich immer wieder ein... ihr völlig entsetztes Gesicht als ich überraschend am 2. Weihnachtsfeiertag im KKH stand, wo ich ihr doch sagte dass wir erst im Januar kommen könnten.
Meine unendliche Verzweiflung als ich sie nach nur 7 Monaten wiedersah... so verändert, schon so gezeichnet von der Erkrankung.
Ach ja... all das eben, und ganz besonders auch eben ihre letzten Wochen hier... ihre letzten Minuten...
Sie fehlt mir, und trotzdem bin ich erleichtert dass sie nie mehr Angst haben muss zu sterben.
Sie hat es überstanden,... wie auch immer es jetzt "da" so sein mag... ich hoffe ruhig...
Klingt das sehr verrückt?
Naja, ich gehe jetzt nochmal Koffer wiegen...
Bis übermorgen aus USA
Liebe Grüße
Jasmin