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Alt 01.09.2009, 19:54
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Steffel Steffel ist offline
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Registriert seit: 01.11.2008
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Standard AW: Vorstellung (hoffentlich nicht zu lang) und Anliegen

Liebe Kalest,

ich möchte mich auch noch zu Deinem Bericht melden, nachdem ich 1 1/2 Wochen fort war.

Ich habe mit dem Ausdruck "kämpfen, den Krebs bekämpfen" auch große Probleme, ich habe gesehen, dass auch Christine dazu geschrieben hat.

Was mir aber unheimlich gut bei Dir gefallen hat und worüber ich sehr nachdenken musste, war die Formulierung Deines Mannes, als Dein Schwiegervater gestorben war "er hat den Kampf nicht verloren, er hat ihn gewonnen".

Da hab ich mir zum ersten Mal überlegt, dass man bei Krebs eigentlich immer nur in den Kategorien Leben oder Sterben denkt, aber nichts dazwischen. Für Deinen Schwiegervater waren es 5 weitere, geschenkte Jahre, die er sich "erkämpft" hatte und wohl auch genießen konnte?

Kämpfen im Zusammenhang mit Krebs hört sich für mich immer so an, wie wenn man (siehe auch Christine) die Krebszellen in seinem Körper echt beeinflussen könnte, was einfach nicht stimmt. Ich sehe es so, dass man einen gewissen Spielraum hat, den man sinnvoll ausnützen kann oder auch nicht. D. h., man kann sich um optimale Behandlungen kümmern, um sein seelisches und körperliches Gleichgewicht, dass man nicht in Selbstmitleid versinkt - oder eben das Gegenteil, sich gehen lassen, nichts tun, in Selbstmitleid und Hoffnungslosigkeit versinken. DAs verstehe ich, grob gesagt, unter Spielraum. Jemand, der diesen Spielraum gut für sich ausnützt, der ist ein Kämpfer, egal ob und wann er am Krebs stirbt.

Und Du hast geschrieben, er hat keine weiten Wege gescheut, um die bestmöglichen Therapien zu erhalten. Noch so was!! Weil ich mir meistens denke, wenn ich von guten Kliniken/Ärzten/Therapien usw... lese bzw. höre, die aber weit weg sind, ach lass das doch, du kannst doch nicht durch die halbe oder ganze BRD fahren, das ist doch übertrieben. Nein, ist es wohl nicht, denke ich mir jetzt. Also, dieses kleinen Sätzchen hat mir enorm gutgetan. Wenn es einem wichtig ist, darf ein weiter Weg kein Hindernis sein.

Ich hoffe, mich nicht zu konfus ausgedrückt zu haben. Ich wollte Dir das einfach mitteilen. Ich glaube, dass Dein Schwiegervater ein sehr feiner Mensch gewesen sein muss, das klingt durch Deine Zeilen durch.

Dir selber wünsche ich natürlich auch alles Gute. Du hast ja so viele liebevolle Antworten und Unterstützung erhalten, das ist das Schöne hier am KK.

Herzliche Grüße,
Monika
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