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Alt 28.01.2004, 12:27
Gast
 
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Standard Wie sag ich es meiner Tochter ?

Hallo,
ich würde es der Kleinen auch sagen....Sie soll ja darauf vertrauen können, daß Ihre Eltern sie respektvoll behandeln und Ihr die Wahrheit sagen.

Ich bin Erzieherin und gerade auch in meiner Ausbildung wurde viel Augenmerk auf solche Themen gelegt.

Eure Tochter soll spüren, daß Fragen willkommen sind und auch die Chance haben, sich einen eigenen Umgang mit der so schweren Situation finden können...denn so unendlich traurig, wie das ist...sie MUSS es leider...

Ich würde meinen Kindern sagen, daß Mama/Papa schwer krank ist, und wir und die Ärzte alles tun werden, damit sie gesund wird. Evt. kann man dann auch (je nach Situation) sagen, daß man leider manchmal nicht weiß, ob sich dieser Wunsch erfüllt.

Ich würde allerdings nicht sie mit Wissen überrumpeln...z.B. nicht ungefragt den Namen der Krankheit nennen, und schon gar keine Prognose stellen, ob und wann Mama denn gesund sein müsste...

Kinder holen sich das nötige Wissen schon selber, wenn sie das Gefühl haben, die Atmosphäre ist offen und man "nimmt sie für voll"...

Man kann zu Kindern relativ offen sein, denn gefühlsmäßig spüren die sowieso, daß estwas ganz massives nicht stimmt....es besteht dann auch die Gefahr, daß sie denken, sie machen etwas falsch und lösen die "komische Stimmung" zu Hause aus...

"Heile Welt" hat das Mädchen leider jetzt schon nicht mehr, aber sie wird die Kraft haben, Ihre Welt wieder so zu ordnen, daß sie irgendwann trotz allem wieder glücklich ist.-Vor allem auch dann, wenn sie die nötige Unterstützung bekommt und nicht wie jetzt mit den bestimmt vorhandenen Ängsten und Gefühlen alleine klar kommen soll...


Ich weiß, es ist eine furchtbar schwere Situation und so traurig die Tatsache jetzt ist, so dankbar wird die Tochter irgendwann sein, daß sie die Chance hatte, die Situation kennenzulernen und nicht von einer so genannten (vorgegaukelten) "heilen Welt" in ein Loch zu fallen....
...sie hätte dann wohl später Probleme, zu vertrauen...

Ich würde auch empfehlen, Kontakte mit geschulten Menschen aufzunehmen.-Es gibt zumindest in der österreichischen Krebshilfe eigene Psychologen, die Eltern beraten, die in solch einer eigentlich unmenschlichen Situiation stecken, bzw wird Euch die Örtliche Kindergärtnerin/Erzieherin betimmt eine Familienberatungsstelle nennen können, wo Ihr Euch hinwenden könnt. Mit denen könntet Ihr einen Termin ausmachen um nochmal durchzusprechen, wie man am besten mit einem Kind in diesem Alter umgeht in dieser Situation.

Ich wümnsche Euch von ganzem herzen, daß sich das Blatt zum Guten wendet...

Ganz liebe Grüße aus Wien,

elke
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