Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 08.08.2009, 01:54
iLive iLive ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2008
Ort: Köln
Beiträge: 125
Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Also mir wurde gesagt, dass die Rezidivwahrscheinlichkeit beim ersten Durchgang mit Standardbehandlung bei rund 20 Prozent liegt. Sprich: Nach OP und Chemo 2 Zyklen beim Nichtseminom darf jeder fünfte nochmal ran, meinte mein Arzt. Allerdings so: "80 Prozent der Leute bekommen wir auf Anhieb geheilt." Auch eine Sichtweise

Ich hatte ja das zweifelhafte "Glück" eines Rezidivs, obwohl alles gut aussah nach der ersten Runde.

Wie auch immer: Das Rezidiv-Risiko nach Rezidiv soll sogar bei 40 Prozent liegen, wobei das natürlich ganz individuell verschieden ist. Das gute an Hodenkrebs ist nach wie vor, dass er auch bei Rezidiv gut heilbar bleibt. Und selbst dann sind die Chancen weit besser als bei Ersterkrankungen jeder anderen Krebsart!

Faktisch bleibt Leuten, die die Krankheit hatten, nur hoffen. Erfahrungsgemäß, meinte mein Arzt, wäre man nach 12 Monaten massiv geringer gefährdet. Nach zwei Jahren geht das Rezidiv-Risiko gegen Null. Und wer nach fünf Jahren nichts mehr gehabt hat, gilt als geheilt.

Das Risiko bezieht sich allerdings auf das Rezidiv, nicht auf eine Neuerkrankung der Gegenseite. Da ist die Wahrscheinlichkeit etwas höher als bei "Gesunden", aber deutlich geringer als das Risiko eines Rezidivs, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das hohe "gefühlte" Risiko im Forum hier dürfte auch damit zusammenhängen, dass sich viele nicht mehr melden, wenn sie den Mist hinter sich haben. So lange, bis eventuell ein Rezidiv oder der Krebs auf der Gegenseite kommt, die beide jedoch recht unwahrscheinlich sind.

Gruß,
Christian
__________________
Hodenkrebsprofi seit 2007.
Mit Zitat antworten