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Alt 26.01.2004, 18:17
Gast
 
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Standard Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich

Hallo Sunny,
ich freue mich auch, dass es dir relativ gut geht. Mein Mann hat auch diese Woche die vorerst letzte Chemo (die 13. insgesamt).
Danach sind erste einmal 4 Wochen Pause angesagt. Am 04.02. fliegen wir für 2 Wochen nach Cuba. Da freuen wir uns schon drauf. Mal wieder das Leben genießen und alles vergessen.
Mit den "Freunden" haben wir die gleichen Erfahrungen gemacht wie du. Sogar einige meiner speziellen Freunde wenden sich von mir ab, obwohl ich gar nicht krank bin. Sie wissen nicht wie sie mir gegenübertreten sollen, weil sie wissen, dass sich bei mir jetzt in erster Linie natürlich alles um Therapiemöglichkeiten für meinen Mann dreht. Natürlich habe ich mich auch verändert. Ich habe andere Prioritäten gesetzt, bin viel sensibler geworden und urteile viel schneller über Menschen, oft auch negativ ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Früher hätte ich mir manches verkniffen, aber heute sprudelt alles direkt aus mir raus. Damit können viele nicht umgehen. Dafür haben wir einige neue Freunde dazugewonnen, die vorher nur flüchtige Bekannte waren und jetzt immer für uns da sind.
Am 29.01. haben wir übrigens den nächsten Termin in Solingen mit dem Chirurgen, der meinen Mann operieren will. Ich hoffe, er kann meinen Mann von dem Erfolg der Leber-OP überzeugen. Sein Onkologe hat ihm nämlich Angst gemacht und jetzt überlegt er, ob er sich lieber doch nicht operieren lassen soll, obwohl er sich eigentlich schon einmal dazu entschlossen hatte. Sein Onkologe will lieber versuchen, die Metastasen mit Chemo wegzubekommen. Er meint, das gefährlichste an dieser OP ist, dass sich, da die Leber ein sehr blutreiches Organ ist, bei dieser OP die Metastasen, die sich bisher "nur" in der Leber befinden, über das Blut weiter im Körper verteilen könnten und dann hätte er gar nichts gewonnen, sondern dann wäre es sogar schlimmer als vorher. Bis jetzt hat die Chemo zwar nur einen Stillstand bewirkt, aber da mein Mann in sehr guter körperlicher Verfassung ist, meint der Onkologe, er könnte diesen Zustand mit Chemo noch lange so aufrechterhalten oder sogar noch verbessern. Wie lange, da legt er sich natürlich auch nicht fest. Wenn sich aber durch die OP die Metas weiter im Körper verteilen sollten, dann sähe das ganze viel schlechter aus. Tja, nun sind wir wieder am Grübeln und wissen nicht, was wir tun sollen. Ich hoffe, der Chirurg in Solingen kann uns am 29.01. überzeugen.
Hat jemand Erfahrungen mit einer Operation der Lebermetastasen und kann mir sagen, ob diese Gefahr wirklich so groß ist ?

Viele Grüße an alle hier im Forum
und haltet die Ohren steif
Biene