[Marek Jan]

Einen Schritt nach vorne, zwei zurück.
Leben ist ein Schritt nach vorne, zwei zurück.
Einen Schritt näher, um von hier, diese Welt zu gehen, aber es kommen Ereignisse die mich wieder zwei Schritte zurück ins Leben gehen lassen.
Meine Krankheit sind 20 Schritte nach vorne, aber meine Lebenskraft 21 zurück ins Leben.

Wird die Krankheit mehr Schritte machen können als ich, so kann sie nach vorne gehen, mein Geist wird immer ein Schritt mehr ins Leben tun als sie.
Sollte mein Körper nach vorne schnelle Schritte gehen durch meine Krankheit angetrieben, wird auch der Körper gehen, aber mein Geist wird immer einen Schritt zurück sein, zurück im Leben und Herzen anderer.
Ich gehe vor und zurück, ich habe keine Angst vor dem Weg, der vor mir liegt, es macht mir auch keine Angst nach vorne zu gehen.
Eine Wanderung die in Schritte gezählt ist und jeder Schritt ist ein Fußabdruck im Sand. Jede Spur die ich im Sand hinterlasse kann vergänglich werden, weil der Wind diesen verweht, weil der Regen diesen verwischt, aber doch unvergänglich, weil jeder der dabei war und auf diese Stelle schaut, wird sich an meine Spuren erinnern.
Es gibt eben Menschen die mich bei manchen Schritten nach vorn und zurück begleitet haben. Manche Menschen werden mich noch begleiten auf meiner Wanderung und manche werden auf dem Weg stehen bleiben, weil ihnen die Liebe zu mir ausgeht, oder die Kraft mit mir im Tempo zu bleiben.

Ich hinterlasse Spuren, Spuren im Sand. Manchmal scheint die Sonne, manchmal weht der Wind, manchmal aber regnet es und die Spuren werden unerkenntlicher, aber wenn jemand wieder in meinen Spuren geht, werden diese wieder sichtbar auf diesen weißen, weichen Sand werden.
Vergiss nicht, wenn Du am Meer entlang gehst, schaue Dir die Fußabdrücke anderer Menschen an. Vielleicht habe ich dort einen Schritt nach vorne und zwei zurück gemacht.

Liebe Krankheit, eile nicht so sehr nach vorne, denn Du wirst dort ankommen, wo Du hinmöchtest. Du kannst auch meinem schwachen Körper mit auf deine Reise nehmen, aber ich, ich werde immer andere Schritte gehen als Du gehst. Du wirst zwar auch Spuren hinterlassen, aber ich hoffe, dass diese schneller der Wind verweht und der Regen verwischt und nur meine wahren Spuren im Sand für ewig bleiben werden.

(Diesen Text schriebt ich 2003 im meinem Tagebuch zuhause und wollte Euch an diesen Gefühlen teilhaben lassen)