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Alt 31.07.2009, 08:49
HexeBea HexeBea ist offline
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Registriert seit: 24.07.2009
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Standard AW: und wer kümmert sich um die Angehörigen?

Hey Anju,
ich dachte schon ich bin egoistisch, da ich es wage, mangels eigenen Familien, meinen Freunden mal die Frage zu stellen "Wo bleibe ich bei all dem?" Ich muss kurz etwas weiter ausholen. Mein erster Mann, wir waren 6 Monate verheiratet, starb an Lungenkrebs. Ich habe ihn zu hause gepflegt.
Vor drei Wochen bekam mein jetztiger Mann die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Leberbefall. Inoperabel und wir reden nur noch von Wochen. Die anderen Probleme, wie Wohnungssuche nach Eigenbedarfskündigung, Kündigung der Arbeitsstelle auf Grund seiner Krankheit u.s.w, türmen sich wie ein riesiger Berg vor mir auf. Und was bekommt man zu hören? Das schaffst Du schon, du bist ja stark. Eine Krankenschwester im Krankenhaus sagte zu mir:"Sie müssen ausblenden, das dies ein geliebter Mensch ist. Immer nur daran denken, dies ist irgendein Mensch, der ihre Hilfe braucht." Wie bitte soll das denn gehen. Es gibt kein Patentrezept.
Mir persönlich hilft ein guter Freund, der ständig für mich da ist. Auch für meinen Mann. Hauptsächlich aber für mich. Er war der erste und einzige, der mal gefragt hat, wie es mir bei dem ganzen Mist geht. Ich kann dir nur den Tipp geben, falls Du eine sehr gute Freundin hast (oder Freund) versuche Dich mindestens 4x die Woche mit ihr/ihm zu treffen. Rede genauso offen wie hier. Aber nicht nur über die Krankheit. Rede über deine Gefühle. Zu diesen gehört auch die Wut. Lass sie zu. Danach geht es Dir wahrscheinlich besser. Ein Versuch kann nicht schaden.
Ich wünsche Dir viel Kraft, Mut und Stärke. Liebe Grüße Bea
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