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Alt 06.07.2009, 10:18
katha katha ist offline
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Standard AW: Ich habe Krebs! und mein Kind?

Hallo Anja, hallo Petra.

Ich kann zwar nicht viel beisteuern, aber ich möchte es euch mal "von der anderen Seite" beleuchten.
Meine Ma ist Anfang/Mitte 2005 erkrankt, da war ich knapp 17.
Jetzt tauchte der Brustkrebs Anfang des Jahres wieder auf (jetzt bin ich 21).
Und ich muss euch sagen, dass ich mich ärgere, wie ich mich mit 17 z.T. verhalten habe und mit der Krankheit umgegangen bin.

Ich muss sagen, ich war nicht aggressiv meiner Ma gegenüber, nein, wieso auch? Aber ich muss sagen, dass ich die Tatsachen in beiden Fällen komplett unterschiedlich wahrgenommen habe. Als ich 16/17 war, hab ich zwar schon gewusst und auch hingenommen, dass mei Ma Krebs hatte. Aber ich hab ihr nicht mehr als sonst geholfen. Ich hab sie nicht mehr als sonst unterstützt und auch nicht öfters umarmt. Ich hab einfach weitergelebt. Ich weiß nicht, wieso das damals so war. Vielleicht habe ich es nicht kapiert, dass diese Krankheit mir meine Mutter nehmen kann oder dass es richtig schwer ist, für meine Ma, diese Chemos und Bestrahlungen durchzustehen. Ich hab mir einfach imemr gedacht "das wird schon irgendwann wieder". Ja und es wurde auch wieder, meine Ma war erstmal wieder geheilt. Ich hatte damals auch nur ganz wenigen von der Krankheit meiner Mutter erzählt. Klar, meinem Freund, weil er ich immer am besten trösten konnte und er es sowieso mitbekommen hab. Auch einem guten Freund, der im Krankenhaus arbeitet, einfach weil er mir bisschen was zur Krankheit sagen konnte. Aber selbst meiner damals besten Freundin hatte ich es erst erzählt, als sie mal wieder bei mir zuhause war (da war meien Mutter 1/2 jahr krank).

Als meine Mutter dann Ende letzten Jahres sagte, dass sie wieder so komische Stellen an der Brust hatte (sie dachten wegen Narbengewebe) habe ich mich auch am Anfang nicht recht drum gekümmert. Ich hatte mein eigenes Leben, wohne 500km weit weg und war nur einmal im Monat zuhause. Doch als sich dann rausstellte, dass der Krebs wieder ausgebrochen ist, hat sich ein Schalter umgelegt. Ich hab mich diesmal interessiert, was gemacht wird. Wann muss sie zum Arzt? Was hat der Arzt gesagt? Vor allem: Wie FÜHLT sie sich??? All das hat mich beim ersten Mal nicht so wirklich interessiert. Auch wenn das hart klingt. Es ist mir damals nicht bewusst geworden!! Jetzt telefoniere ich fast täglich mit meiner Ma, ich fahre öfters nachhause.
Ich glaube, es liegt wirklich am Alter. Ich bin jetzt viel erwachsener und selbständiger und blicke auf die Sache aus einer gewissen Distanz und genau dadurch merke ich, wie wichtig es ist, meine Ma zu unterstützen.

Ich kann euch keinen wirklich Tipp geben, das tut mir leid. Aber vielleicht versteht ihr nun etwas "die andere Seite".
Ich wünsche euch wirklich alles gute und auch, dass eure Kinder mitbekommen, wie wichtig es ist, die eigene Mutter zu unterstützen und ihr zu zeigen, dass man sie liebt!

Alles Liebe, Katharina
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