Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 14.01.2004, 13:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wer hat Erfahrung und kann mir evtl. weiter helfen

Hallo Jaane,

der Krankheitsverlauf des Kleinen macht mich sehr traurig. Meine Tochter war 14 als sie vor 2 ½ Jahren am Burkitt-Lymphom erkrankte. Ich habe mal in Fachbüchern gesucht und habe in dem Buch „ Krebs bei Kindern und Jugendlichen“ von Peter Gutjahr Folgendes gefunden:

Therapie des Rezidivs
Rezidive treten bei etwa 10-15% aller Kinder mit NHL auf. Besonders bei peripheren B-NHL ereignen sich diese Rezidive sehr früh, in der Regel innerhalb von 6 Monaten nach der ersten Diagnosestellung.
Die Aussichten für eine kurative Behandlung mit nochmaliger alleiniger Chemotherapie sind bei peripheren B-NHL äußerst ungünstig. Oft erreichen diese Kinder nicht einmal eine erneute Remission. Ein Grund hierfür ist vermutlich eine frühe Resistenzentwicklung der Tumorzellen.
Eine Verbesserung der langfristigen Behandlungsergebnisse ist nach heutigem Stand durch eine allogene Knochenmarktransplantation zu erreichen. Bei B-NHL wird auch die autologe KMT als eine wirksame Alternative angesehen. Die Voraussetzung für die Durchführbarkeit ist allerdings das Erreichen einer erneuten Remission. Besonders günstige Ergebnisse mit der autologen KMT bei Erwachsen wurden von Takvorian er al. mitgeteilt. 65% der Patienten erreichten lang anhaltende Zweitremissionen. Zu berücksichtigen ist allerdings aber, dass es sich um Patienten handelte, die vor der KMT erneut auf eine zytostatische Behandlung angesprochen hatten. Die Veröffentlichungen beziehen sich immer auf selektierte Patientengruppen, meist mit einem hohen Anteil von Erwachsenen. Eine verlässliche Prognose von Kindern mit NHL-Rezidiven ist daher kaum möglich. Insgesamt ist sie aber deutlich ungünstiger als bei einem ALL-Rezidiv.

Jaane, ich würde mich an Eurer Stelle an den Leiter der Studienzentrale für NHL wenden. Da die Therapie bundesweit einheitlich über diese Studie (BFM-NHL-95) erfolgt, könnte er vielleicht noch Möglichkeiten sehen/finden, dem Kleinen zu helfen. Es handelt sich dabei um einen Herr A. Reiter aus Gießen.

Falls noch keine allogene KMT stattgefunden hat, wäre das vielleicht noch eine Möglichkeit. Dafür müsste der Junge allerdings erstmal wieder in Remission kommen. Nach 11-monatiger Therapie und mehreren OP´s weiß ich allerdings nicht, ob er für weitere Chemos noch die Kraft hätte.
Aber gebt die Hoffnung nicht auf, vielleicht bestehen ja noch Möglichkeiten!!!

Alles, alles Gute für den Jungen

Annelie


P.S.: Wo hatte er denn das erste/die ersten Lymphom(e) und wo ist die Krankheit nach den Chemos wieder aufgetreten ?
Mit Zitat antworten