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Alt 26.06.2009, 23:08
klausi klausi ist offline
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Standard AW: Endstadium Leberkrebs - Abschied nehmen

Heute ist meine Vater schon entschlafen. Von der Zweitdiagnose bis zum Abschluss des Leberkomas vergingen also nur 6 Wochen. Am Sonntag habe ich noch mit ihm gesprochen, und er hat mich für eine Dienstreise in die USA verabschiedet. Heute während meiner Fahrt vom Airport zu den Eltern, verstarb er. Meine Mutter, ganz besonders meine Schwägerin und meine Frau haben sich die letzte Woche zuhause um meinen Vater gekümmert.Mein Bruder und ich waren auch jeden Tag bei ihm. Und ich konnte ihn zumindest bei der Abholung durch die Bestatter begleiten. Der Krankheitsverlauf war erschütternd schnell. Noch am Samstag sagte Papas Hausarzt, "Fahren Sie, wir wissen es nicht wie lange es dauert". Ich bin trotz des unguten Gefühls gefahren. Vielleicht wars auch ein wenig Flucht. Mein Vater wollte diese Situation nicht wahr haben, und wir haben ihm auch nicht direkt gesagt wie es um ihn stand. Aber er hat es doch gewusst, denn zu mir sagte er "Ich bin so am Ende", hat es meiner Mutter und den anderen gegenüber aber nicht erwähnt. Er wollte aber auch nicht, dass jemand sagt "Wenn Du wieder gesund bist,..." wie es meine Mutter gerne gemacht hat. Dann hat er gemeckert. Ich bin froh, dass er in der Familie sterben konnte, das ist selten genug heute, aber das war sein Wunsch. Ich wünsche allen hier einen ähnlich harmonischen Abschied, das ist in der Situation sicher das einzig gute, das man leisten kann.
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