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Alt 20.06.2009, 16:24
katja-j katja-j ist offline
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Standard AW: Glioblastom - das Ende

Hallo,

ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und es erinnert mich so an meine Mutti.
Sie ist vor 2 Monaten an dieser besch... Krankheit gestorben.
Bei Ihr war der Verlauf eigentlich nicht so schnell, da sie sich leider gegen eine weitere Behandlung entschieden hatte. Sie wurde nicht operiert, das ging wohl nicht, aber durch die Biobsie(10.2008) war sie leider links gelähmt. Danach hat sie die Bestrahlung und Temodal bekommen,es dann aber doch nicht mehr weitergenommen. Ich glaub das Hauptproblem war einfach das Wissen zu sterben.
Ab Dezember war Sie dann im Hospiz,da wollte Sie unbedingt hin. Dann ging es geistig schon bergab, obwohl ich mich immernoch frage, ob es nicht auch eine Schutzreaktion war. Ich kenn Sie gar nicht so emotionslos. Es kaum kaum mehr eine Gefühlsregung. Immer dieser starre Blick-das tat mir so weh.
Jedenfalls gab es immer Höhen und Tiefen,wo sie sehr viel gebrochen hat und sie wurde zusehends schwächer. Aber von den Funktionen hat sich nicht so viel verändert gehabt. Sie kam dann die letzten Tage nicht mehr aus dem Bett heraus. Als ich sie besucht hatte,das war ein Donnerstag,gings ihr nicht so gut, aber es war auch schonmal schlimmer.
Sie hat nicht mehr geredet und konnte kaum schlucken. Am beängstigensten waren aber ihre Röcheln beim Atmen. Sie hat mich immer so fixiert mit ihrem Blick und ich hab mir echt gedanken gemacht,ob jetzt ganz schnell geht. Ihre Pflegerin meinte dann es könne noch bißchen dauern,wir sollen uns aber darauf vorbereiten.
Ich habe da das erste Mal mein Weinen nicht verkneifen können,weil es mir so weh tat sie so sehen zu müssen.Ich hab ihr gesagt,daß ich sie ganz doll lieb hab und da hat sie mich angesehen und gesagt,daß sie mich immer ganz sehr lieb haben wird. Dann hat sie was bekommen,daß ihre atmung ruhiger wird und sie schläft.Ich war noch ne Weile da und hab ihre Hand gehalten.
Ich hab dann alle Kraft zusammengenommen und ihr gesagt, daß ich mir wünsche,daß sie einfach einschlafen kann und nicht mehr so leiden muß.Ich hab noch mehr gesagt, daß sie immer in meinem Herzen sein wird und jetzt immer bei mir sein kann und noch mehr,aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern.
Als ich gehen wollte hat sie mich nicht mehr losgelassen-sie hatte noch soviel Kraft.
Am nächsten Morgen kam dann der Anruf-sie ist 5 Stunden nach meinem Besuch gestorben.
Sie sah bis zum Schluß gut aus-soweit man das bei der Krankheit sagen kann-und man hätte es nicht gedacht,daß es so schnell kommt.Auch keiner vom Personal.
Damit will ich sagen,daß ich glaube,daß man nicht nach dem Zustand den Tod vorhersagen kann.
Ich bin davon überzeugt,daß meine Mutti einfach dann nicht mehr wollte und das der Geist auch den Körper beeinflussen kann.Denn vom körperlichen war es bei Ihr noch nicht so weit.
Das war jetzt erstmal zuviel für mich. Nach dem Tod realisiert man erstmal wie sehr einem der geliebte Mensch fehlt.

Liebe Grüße und stark sein
Katja
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