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Alt 18.06.2009, 10:43
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Registriert seit: 02.06.2009
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Standard AW: Mein Vater, 77

Nochmal ein kleines Update:

Mein Vater hat sich jetzt endgültig dazu durchgerungen die Chemo zu machen, sein Hausarzt leitet alles in die Wege. Er bekommt wohl auch einen Dauertransportschein sodaß er mit dem Taxi zur Chemo fahren kann, da wir (seine Kinder) eigentlich alle berufstätig sind und meine Mama keinen Führerschein hat. Soweit alles schon mal sehr gut.

Jetzt das negative: Er ist seit er zu Hause ist immer mal wieder richtig gemein zu meiner Mama, die ja auch nicht mehr die jüngste ist (75) und wirklich alles für ihn tut was sie kann. Er mosert sie dann wegen jeder Kleinigkeit an. Ich selber hab das noch nicht mitbekommen (wenn ich da bin ist er immer zahm wie ein Lämmchen), aber meine Geschwister. Deshalb ist es auch schwierig für mich ihn darauf anzusprechen, weil das denke ich am besten aus der Situation heraus geht.

Meiner Schwester ist dann gestern wohl mal der Kragen geplatzt als sie dabei war und hat ihm gesagt wir wissen wie schwer es für ihn ist, für uns und vor allem für Mama ist es auch nicht gerade einfach mit der Situation umzugehen, aber er soll doch bitte seinen Frust nicht an ihr ablassen. Er hat sich daraufhin wohl bei Mama entschuldigt.

Alles ziemlich mies im Moment irgendwie.........ich hab echt Panik dass er meine Mama jetzt auch noch runterzieht und sie dann auch noch krank wird. Wir alle helfen den beiden ja wo es geht, aber die meiste Zeit vom Tag ist sie halt alleine mit ihm und das ist im Moment nicht einfach. Er will auch partout nicht rausgehen, denke einfach er hat Angst davor jemand bekannten zu treffen der ihn dann auf seine Krankheit anspricht. Er ist halt auch noch recht wacklig auf den Beinen durch denn langen KKH-Aufenthalt und die OP, wahrscheinlich ist es ihm halt auch peinlich wenn ihn jemand so sieht. Dabei denke ich es wäre für beide wichtig mal rauszukommen, das würde die Situation entschärfen denke ich, und frische Luft schadet sicher auch nicht. Aber zwingen kann man ihn halt auch nicht, er vergräbt sich lieber zuhause, liegt auf dem Sofa und schaut alte Schinken auf DVD. Wenn man ihm glauben kann geht es ihm aber soweit im Moment ganz gut, er ist schmerzfrei und ißt auch wieder gut.

Habe meiner Mama das Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" geschenkt damit sie einen kleinen Leitfaden hat was ihm ernährungstechnisch gut tut, auch wenn wir wissen dass man damit sicher keine Wunder erzwingen kann. Das Problem ist halt auch dass gerade die Nahrungsmittel die gegen den Krebs lt. dem Buch am besten wären (Kreuzblütler = Kohl, Zwiebeln, Knoblauch) für seine Verdauung schlecht sind (wegen den Blähungen)......

So, jetzt hab ich mir mal wieder alles von der Seele geschrieben.............hoffe ich langweile Euch nicht mit meinen Beiträgen, aber mir tut es gut zu schreiben.
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