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Alt 17.06.2009, 09:47
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Astreya Astreya ist offline
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Registriert seit: 29.12.2008
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Standard AW: Hilfe Darmkrebs

Hallo Minou!

Herzlich willkommen hier, auch wenn Du Dir wahrscheinlich lieber ein anderes Forum gewünscht hättest.

Mein Dad ist im Dezember 2008 diagnostiziert worden (Colon-Ca), wurde gleich operiert (als Notfall) und hat jetzt schon 10 von 12 Chemo-Zyklen hinter sich. Mein Vater hat auch schon seit jeher Herzrhythmusstörungen und muss seit Februar wegen einer Lungenembolie Marcumar zur Blutverdünnung nehmen. Trotz dieser "Begleitprobleme" steckt er die Chemo (Folfox4 - ich vermute, dein Vater dürfte dieselbe bekommen) gut weg.

Bei einem Rektum-Ca ist übrigens die Bestrahlung vor der OP der Goldstandard - die Studien haben gezeigt, dass man damit nicht nur den Tumor so klein kriegen kann, dass häufig Schließmuskel erhaltend operiert werden kann und zudem ist das Rezidivrisiko dann erheblich geringer. Die Chemo wird gegeben, damit nicht während der Zeit der Bestrahlung vielleich noch an anderer Stelle etwas auftauchen kann.

Welche Herzerkrankung(en) hat dein Vater? Die Chemotherapie kann natürlich das Herz angreifen, muss sie aber nicht. Jeder Mensch reagiert anders darauf.

Auf Deine Frage, wie Du mit ihm umgehen solltest - so normal wie möglich. Gehe zunächst einmal davon aus, dass Krebs zwar eine ernste Erkrankung ist, die aber heutzutage durchaus heilbar ist. Versuche - auch wenn es noch so schwer fällt - keine Weltuntergangsstimmung zu verbreiten. Versuche einfach, für Deinen Vater da zu sein und ihn zu unterstützen.

Was auf Deinen Vater zukommt - nun, zu den Bestrahlungen kannst Du am besten entsprechende Beiträge lesen (mein Vater hat keine bekommen, da sein Tumor auf der anderen Seite des Dickdarms saß, wo BEstrahlungen nicht sinnvoll sind, daher kenne ich mich da weniger aus). Was die Chemo betrifft, hängt es von der genauen Art ab. FOLFOX4 (die wahrscheinlichste) kann einige Nebenwirkungen haben, aber auch das hängt vom Patienten selber ab. Je mehr er die Behandlung als positiv und den Weg zur Gesundung ansieht, desto geringer sind auch häufig die Nebenwirkungen. Wenn man sich gegen die Chemo sträubt, ist es auch wahrscheinlicher, dass der Körper die Nebenwirkungen heftiger spürt. Du kannst ja im Thread für meinen Vater ("Jetzt haben wir den Salat!") nachlesen, was bei ihm bislang aufgetreten ist.

Aber fühl dich jetzt erst mal geknuddelt und Kopf hoch!

Alles Liebe,
Astreya
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