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Alt 15.06.2009, 18:29
Arda Arda ist offline
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Standard AW: Metastase im Kleinhirn

Liebe Marita,

vielen herzlichen Dank für die freundliche Begrüßung und die guten Informationen.

Nun zu mir: Zuvor eine Warnung: die Geschichte wird lang!

Ich werde im Sommer 63 Jahre alt. Durch den Behinderungsgrad von 100 kann ich ohne Probleme zum 1. August in den Ruhestand gehen. Die geplante Feier und alles Drum und Dran musste leider abgesagt werden, da ich von meinem Arzt dringend ans Herz gelegt bekommen habe, schon gleich Knall auf Fall aufzuhören. Ich finde es keinen schönen Abschied von einem langen Berufsleben und hadere auch etwas damit, einfach alles Stehen und Liegen zu lassen. Für dieses Problem suche ich mir gerade eine Beratung.

Aber das ist sicher nicht das, was an meiner Krebserkrankung andere Menschen interessiert. Ich halte es aber auch für äußerst wichtig, den psychischen Anteil anzuschauen.

Zum ersten Mal wurde ich im März 1988 !!! mit dem Thema Krebs konfrontiert.
Ich lebte damals in einer schwierigen privaten Situation und wurde von einer Freundin, die zu der Ziet noch als Heilpraktikerin arbeitete, betreut. Sie schickte mein Blut an ein Bio-Labor und nach der Auswertung von dort meinte sie, neben allem Möglichen stimme besonders was mit meiner Niere nicht, ich solle doch lieber mal von einem Nephrologen eine Sonografie machen lassen.
Ich bekam für freitags etwa 3 Wochen später einen Termin.
Der Nephrologe meinte süffisant: "So,so eine Heilpraktikerin schickt sie, da wollen wir mal sehen." Trotz seiner Haltung nahm er Blut ab und schallte meinen Bauch. Tja und dann ging alles sehr schnell, sofort meldete er mich in der Klinik an, ließ noch am gleichen Tag ambulant die Voruntersuchungen wie CT usw. machen. Als ich dann abends zur letzten Besprechung noch einmal in seine Praxis kam, meinte er:"Alle Hochachtung vor Ihrer Heilpraktikerin, nach meinen Blutuntersuchungen allein, hätt ich Sie als gesund weggeschickt."Diese Bemerkung habe ich ihm sehr hoch angerechnet und bin bis heute noch immer, also 21 Jahre lang, mit ihm in Kontakt und Kontrolle.

In der Uni-Klinik Frankfurt wurden mir die linke Niere und die Nebenniere entfernt. Die Geschwulst war so groß, dass sie fast die Niere sprengte.

Danach sagten die Ärzte ich bin geheilt und gesund und brauche keine weitere Behandlung, außer den üblichen Kontrolluntersuchungen natürlich.
Ich glaubte ihnen.

Nicht ganz, weil ich bei meiner Heilpraktiker Freundin mit einer Misteltherapie und noch einige weitere zur Immunstärkung etwa 5 Jahr lang meine Gesundheit unterstützte.

Den Rest erzähle ich nun ganz knapp, sonst wird es wirklich zu lang, obwohl es auch hier einige Geschichten und Zufälle gibt, die kaum zu glauben sind.

Im Frühling 2006 wurde zufällig auf einer verunglückten Röntgenaufnahme entdeckt, dass im Oberschenkelhals ein Tumor wächst. Also OP mit dem Einbau einer Hüft-TEP. Histologie zeigt eindeutig, es ist eine Metastase den Nierenzellkarzinoms von vor 18 Jahren.
Danach Bestrahlung, und Schmerzen, Schmerzen, die bis heute mit Oxygesic behandelt werden. (Leider praktiziert meine Freundin nicht mehr.)

In einer AHB lerne ich die Techniken von Simonton kennen und ihn persönlich dann im Jahr 2007 auf dem Kongress der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg.
Seitdem praktiziere ich das. Auch im Vertrauen darauf, dass mein Onkologe mir sagte, dass ich einen der heimtückischsten Krebsarten hätte, bei dem es allerdings eine große Rate von Spontanheilungen gäbe.

Anfang des Jahres 2008 nehmen die Schmerzen überhand und ich kann kaum noch laufen. Erneute OP, dieses Mal bei einem Orthopäden mit onkologischem Schwerpunkt. Neue, längere TEP implantiert, die Histologie leider wieder positiv. Erneute Bestrahlung nicht mehr möglich.
Parallel dazu wächst ein Knoten auf meiner Kopfhaut, wird nach einer Biopsie schnell größer, wird im Sommer herausgeschnitten, Histologie positiv.

Seit Sommer 2008 bekomme ich alle 4 Wochen eine Infusion mit Zometa, die ich sehr gut vertrage. Ansonsten brauche ich die Oxygesic, von denen ich mittlerweile abhängig bin.

Bei einer der vierteljährlichen Kontrolluntersuchungen werden Rundherde in der Lunge, ein Knocheinfarkt im linken Bein und eine Metastase im Idisakralgelenk festgestellt.
Die Rundherde in der Lunge verändern sich im Laufe eine Jahres nicht, die Metastase auch nicht. Der Infarkt heilt langsam.

Vor zwei Wochen stelle ich nun unterm Arm einen Knoten fest. Das CT sagt, nichts Schlimmes, irgendetwas in der Haut, muss aber raus. Zufällig fuhr das CT etwas höher und im Kleinhirn wird etwas festgestellt.
Aus Panik vorm MRT am Kopf bekomme ich ein zweites CT, was besagt, dass es ein solitäres Gebilde ist.

Danke für Deine Tipps, auch John danke für den Hinweis auf cyperknife. Ich fahre am Donnerstag erst einmal zu einer Vorstellung in die Uni-Klinik Marburg und lasse mich beraten, frage auch nach cyperknife. Je nach Antwort rufe ich dann in München an.

Auch der Hinweis auf das Nierenkrebs-Forum ist fantastisch. Ich will versuchen, ob es noch eine Teilnahmemöglichkeit gibt.

Ich freue mich so, dass es dieses Forum hier gibt und ich es zufällig am Sonntag (gestern) gefunden habe. Es tut einfach gut, mit Menschen zu kommunizieren, die Ähnliches erleben.

Liebe Grüße
Arda
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