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Alt 15.06.2009, 11:24
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Kurzer Lagebericht:

Am Freitag kam mein Vater ja bekannterweise nach Hause. Hat sich dann von meiner Mama erstmal was leckeres kochen lassen und war richtig gut drauf. Er ist halt noch sehr schwach durch das lange Liegen im Krankenhaus, ansonsten war erstmal alles paletti. Am Nachmittag kam dann der Hausarzt, nachdem der Blutzucker meines Vaters auf über 200 angestiegen war (im KKH bekam er ja keine Tabletten sondern wurde gespritzt, dort meinten Sie bei der Entlassung die weitere Behandlung der Diabetes solle der Hausarzt übernehmen).

Er hat sich dann den Bericht aus dem KKH durchgelesen und dabei hat sich seine Miene wohl zusehends verfinstert (ich war nicht dabei, hat mir meine Mama so erzählt). Er hat meinen Vater dann ziemlich schonungslos aufgeklärt was ihn alles erwarten wird bzgl. Schmerzen, Chemo usw. Seine Prognose war alles andere als positiv..........hat unsere Familie (inkl. meinem Vater) dann wieder ziemlich runtergezogen. Ich weiß jetzt nicht ob die Aussichten wirklich so düster sind oder der Hausarzt da zu negativ war. Ich war wegen meinem Problem(chen) auch dort, habe den selben HA, da meinte er schon man müsse mit Krebspatienten vollkommen ehrlich sein...............denke mal das war es dann was er am Freitag gemacht hat.

Ich persönlich bin da nicht so begeistert von, ich halte es eher mit den Ärzten im KKH die ja meinten die Psyche spiele eine enorm wichtige Rolle und daher eher mit positiver Grundeinstellung in die Gespräche mit meinem Vater und unserer Familie gingen....... Ich muss diese Woche ohnehin nochmal zu dem Arzt, werde ihn dann fragen ob der Bericht wirklich so negativ war.

Übrigens bekommt mein Vater schon die Enzyme (Kreon), hatte er auch schon im KKH bekommen. Der Durchfall kommt seit er zuhause ist immer mal wieder, denke aber auch das liegt am anderen Essen (selbstverständlich ißt er jetzt nich die ultrafetten und schweren Sachen, aber halt doch mal das eine oder andere was es im KKH nicht gab und worauf er lange verzichten mußte. Ich persönlich finde das sollte man ihm auch gönnen. Wer weiß wie lange er noch Apetitt hat.....). Werden ihm jetzt das Aplona-Apfelpulver besorgen, das hat er im KKH auch bekommen und hat wohl etwas geholfen.

P.S.: Wie ist das denn aus Eurer Erfahrung mit Alkohol bei einer solchen Erkrankung? Klar betrinkt sich mein Vater nicht, aber er trinkt halt gerne sein Bierchen oder auch mal ein Gläschen Wein......ist davon generell abzuraten? Ich habe es nicht über's Herz gebracht ihm das auszureden, er soll die Zeit die er noch hat (und die evtl. nicht mehr lange ist) ja auch noch genießen....

P.P.S.: Ich war am WE auf dem Depeche-Mode-Konzert in München....hatte echt zwischendurch immer mal ein schlechtes Gewissen weil ich Spaßt hatte und mein Vater so krank ist......hat aber auch irgendwie gut getan mal wieder raus zu kommen. Ich denke es ist auch wichtig dass man selber ab und zu abschält und Kraft tankt, damit man den Patienten nachher wieder besser unterstützen kann....Ich befürchte es kommt eine sehr schwere Zeit auf uns zu.......

Geändert von bernd2102 (15.06.2009 um 11:27 Uhr)
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