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Alt 03.06.2009, 15:05
bernd2102 bernd2102 ist offline
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Standard AW: Mein Vater, 77

Hallo Charly,

zunächst einmal mein tiefstes, ehrliches Mitgefühl für Deinen Verlust!

Die Gedanken wie Du sie schilderst sind mir auch schon durch den Kopf gegangen. Allerdings hielte ich es für falsch, es nicht wenigstens zu versuchen. Wenn die Chemo ihn mehr fertig macht als der Krebs und keine Erfolge zu verzeichnen sind kann man diese immer noch einstellen / abbrechen. Aber einen Versuch ist es meiner Meinung nach wert, auch die Ärzte sind dieser Meinung. Sie haben auch gesagt wenn er nicht in so einem guten Allgemeinzustand wäre hätten sie erst gar nicht operiert. Wie ich schon schrieb, bei jedem ist der Krankheitsverlauf anders.

Ich möchte einfach nichts unversucht lassen und solange mein Vater den Mut und die Kraft hat zu kämpfen werde ich ihn voll und ganz dabei unterstützen. Aber ganz sicher werde ich mich auch dafür einsetzen dass er nicht als menschliches Versuchskaninchen an Schläuchen endet wenn nichts mehr machbar ist. Aber erst dann!

Ich denke auch das Alter spielt nicht die allerwichtigste Rolle, viel wichtiger ist die Einstellung die man zur Krankheit hat. Das hat mir bei den Ärzten die ihn behandeln auch imponiert, dass die viel von der Wichtigkeit der Psyche sprechen, bei vielen Docs wird das sicher als Hokuspokus abgetan.

Bestimmt hört sich das für Dich so an als würde ich mir falsche Hoffnungen machen, aber ich hätte echt ein Problem damit wenn die Ärzte sagen es wird mit Chemo versucht und ich bzw. meine Familie überredet meinen Vater es nicht zu tun ohne es probiert zu haben...............die Frage "Wäre es nicht besser gewesen es doch zu versuchen?" würde uns sicher verfolgen, deshalb will ich diese beantwortet wissen.

Ich hoffe, Du verstehst was ich meine......
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