Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 03.06.2009, 13:52
Charly02 Charly02 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.05.2009
Beiträge: 11
Standard AW: Mein Vater, 77

Hallo Bernd,

soll ich dir meine ehrliche Meinung sagen? Bei einem Menschen von 77 Jahren würde ich keine Chemo mehr machen, denn der alte Körper wird doch durch die Chemo viel mehr geschwächt, als durch den Krebs.
Die Oma meines Mannes hatte Darmkrebs, wurde mit 90 Jahren operiert und lehnte eine Chemo ab. Sie lebte dann noch 4 Jahre - Prognose der Ärzte war 3 Monate - max. 2 Jahre!
Ein Krebs im Bekanntenkreis (70 Jahre) wurde mit der vollen Ladung Chemo/Bestrahlung behandelt und der Mensch lebte noch 1 1/2 Jahre, mehr schlecht als recht
Mein Vater starb letzten Sonntag an BSK, der erst vor knapp 8 Wochen diagnostiziert wurde. Inoperabel - mein Vater lehnte jegliche Chemo oder Intensivbehandlung ab. Es ist schwer für die Familie, zu akzeptieren, dass es den geliebten Vater bald nicht mehr gibt. Und den Vater liegen zu sehen und nicht helfen zu können ist ganz schlimm Aber für mich wäre es noch viel schlimmer gewesen, wenn er sich Monate lang durch die gesamte Behandlungsspirale gequält hätte und letzten Endes hätte es auch nichts gebracht! Ich weiß, man hält sich an jedem Strohhalm fest, aber manchmal muss man einfach eine Situation akzeptieren und sich mit ihr arrangieren. Mir persönlich hatten die letzten Wochen sehr viel Schmerzliches gebracht, aber auch noch sehr viel positive Erlebnisse mit meinem Papa und ich bin froh, dass er Zuhause im Kreis seiner Lieben sterben durfte und nicht im Krankenhaus an Schläuchen,

liebe Grüße
Charly
Mit Zitat antworten