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Alt 03.01.2004, 20:51
cyrne
Gast
 
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Standard Lebenserwartung

lieber harald. danke für deine antwort.
wir könnten hier auch sehr viel machen. wenn meine mutter nicht bereits jetzt mit ihrem leben abgeschlossen hätte. jeglich normalität wird von ihr abgelehnt. jede aufmerksamkeit ist zuviel, lässt man sie in ruhe, fühlt sie sich einsam. rufen leute an, will sie, dass ich sie verleugne. ruft keiner an, fühlt sie sich bereits vergessen. koche ich ihre lieblingsspeise, ist es plötzlich ihre henkersmahlzeit. koche ich nichts, beschwert sie sich darüber, dass niemand daran denkt, dass sie bald nichts mehr essen können wird.
ich weiß, was meiner mutter im kopf herum geht. angst vor dem tod. nicht vor ihm ansich, sondern vor dem wie. angst davor, mich hier zurück lassen zu müssen. wut auf die ohnmacht vor der krankheit. angst davor, dass jeder tag der letzte sein kann.
es ist sehr schwierig für uns beide. ich reagiere auf alle ihre wutausbrüche mit ruhe. führe die tage so normal wie eben möglich. spreche von einer zukunft und gebe kraft und mut.
das ist, was mich so unsicher werden lässt.
wie verhält man sich.