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Alt 26.05.2009, 17:38
Charly02 Charly02 ist offline
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Standard Mein Papa wird sterben

Hallo,
ich lese hier schon seid längerem als stille Leserin mit. Mein Papa, 70 Jahre alt, erkrankte vor 1,5 Jahren an Kehlkopfkrebs und nach der OP ging es ihm verhältnismäßig gut. Er arrangierte sich mit der Situation, Chemo/Bestrahlung lehnte er ab, die Ärzte hielten dies auch nicht für notwendig.
Oberbauchschmerzen hatte er in den letzten Monaten und deswegen fand Anfang April eine größere Untersuchung statt. Ich kam aus dem Osterurlaub zurück und erfuhr die traurige Nachricht: Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem Stadium, in dem nicht mehr operiert werden kann, mit Metastasen in Leber und Magen. Der Tumor im Magen ist sehr groß und blutet. Mein Vater verbrachte in den letzten Wochen einige Zeit auf der Palliativstation und ist vollkommen über seine Erkrankung informiert - er war immer ein starker Mann und wollte das so. Er weiß, dass der Tumor im Magen so stark bluten kann, dass er "verblutet". Blutkonserven hatte er schon erhalten. Er wollte aber nach Hause zu seiner Familie, wo er sich auch seid 10 Tagen befindet. Die erste Zeit zu Hause war er fast schmerzfrei und sehr guter Dinge. Wir feierten letzten Donnerstag noch alle zusammen den Vatertag im Garten, da ging es ihm noch verhältnismäßig gut. Freitagabend fingen dann die Schmerzen an, zum Glück ist er sehr gut mit Schmerzmitteln versorgt! Samstagvormittag war er schon sehr schwach und konnte nicht mehr auf die Toilette. Seitdem liegt er zu Hause in seinem Pflegebett und wird jeden Tag weniger. Es tut so weh, ihn da liegen zusehen, es ging jetzt alles so schrecklich schnell. Meine Geschwister und ich wechseln uns ab, dass unsere Mutter nie alleine sein muss. Die häusliche Pflege kommt täglich, ebenfalls jemand vom Hospiz. Ein Trost ist, dass er wenig Schmerzen hat und ich bete inständig, dass er die auch nicht noch bekommt!

Danke für's "zuhören"

Charly
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