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Alt 21.05.2009, 22:16
bibest bibest ist offline
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Registriert seit: 15.11.2006
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Standard AW: Kann man Krebs wirklich "bekämpfen"?

Hallo Steffel,

ich denke , es kommt auch sehr darauf an welchen Krebs man hat und wie gut er behandelbar ist.

Mein Bruder hatte vor 20 Jahren, mit 24, Hodenkrebs und konnte vom Krebs geheilt werden. Jetzt hat er MS und ob da ein Zusammenhang besteht weiß keiner.
Meine Mutter ist mit 45 Jahren an Brustkrebs erkrankt und mit 50 daran gestorben.
Das ist jetzt 25 Jahre her.
Ich selber bin mit 45 an Eierstockkrebs erkrankt und bin jetzt mit 48 (noch?) krebsfrei.

Wir alle haben an den Therapien schwer zu "knacken" gehabt.
Ich habe keine Probleme damit "warum ich" zu fragen, warum denn nicht ich??

Mein Bruder und ich sind zu völlig verschiedenen Antworten auf die Frage: "wie lange Therapie" gekommen und beim Sterben meiner Mutter, viel zu früh und nach mehreren Rezidiven habe ich gelernt dass man Entscheidungen für andere Menschen nicht treffen kann.

Das Leben ist für uns alle endlich und wie lange unsere Lebensspanne ist wissen wir nicht. Dafür bin ich dankbar.

Endzeitlich zu leben, jeden Augenblick gut zu leben ist mir wichtig.
Den Rest lege ich in Gottes Hand, dort weiß ich mich geborgen.
Trotzdem habe ich Chemotherapie gemacht und kämpfe nicht gegen den Krebs sondern mit den Therapiefolgen.
Für die Therapie habe ich mich bewusst entschieden, auch weil mich mein geliebter Mann gebeten hat das zu tun.

Ich habe liebe Menschen, auch gute Freunde, dabei auch junge Menschen an Krebs sterben sehen. Es tut sehr weh.

Allen die hier Ihren Weg gehen und sich gegenseitig liebevoll ermutigen und beistehen wünsche ich viel Kraft und noch eine lange, erfüllte Zukunft.

Dass das Leben endlich ist macht es auch kostbar. Ob "kämpfen" das richtige Wort ist, die richtige Haltung muss jede/r selbsr wissen.
Trotzdem bin ich dankbar für die Therapiefortschritte.

Birgit
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