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Alt 21.05.2009, 21:06
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Meine Mama: nichts ist mehr wie es mal war. Und die Welt steht still.

Hallo Ihr Lieben,

entschuldigt, dass ich mich hier nur so sporadisch melde. Ich bin mal wieder tief unten in der Dunkelheit und bin wie apathisch. Mein Gott, sie fehlt mir so unendlich.
Dieses Jahr, es war ja noch nicht mal ganz eins, wie schnell ist das vergangen, wie wenig Zeit blieb uns. Ich kann das nicht fassen. Und jetzt kommt sie nie mehr wieder.
Ich hätte sie doch noch so viele Fragen fragen wollen, so viele Dinge mit ihr unternehmen... das geht alles nicht mehr.
Ich ertrage alles, wenn sie es nur gut hat, da wo sie ist.

Zu allem Überfluss haben wir unheimlichen Ärger mit dem Friedhof. Immer wieder werden dort unsere zugegeben sehr grossen Blumensträusse geklaut. Zum Muttertag hatten wir ihr rote Rosen gebracht, meine Oma hatte weisse Rosen, dann war wohl noch ein Strauss da. Als am Donnerstag nach dem Muttertagssonntag jemand da war, waren alle Sträusse weg. Kann das sein? Wie kann so jemand sowas machen? Pietätloser geht es ja wohl nicht.

Das werte ich nicht gegen meine Mama, sondern gegen uns. Das ist doch unser Platz, an dem wir ihr körperlich nun ganz nah sein können. Und so können wir ein Zeichen setzen. Dann ist binnen drei Tagen alles geklaut. Ich finde das traurig.
Der Kirchenvorstand meint, dass sei nun ein spezieller Angriff gegen uns, weil die Sträusse rechts und links daneben stehen bleiben.

Na ja, das nun also auch noch.

Ich wusste nicht, wie sehr Sehnsucht und Vermissen schmerzen kann.

Bis bald,

Eure Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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