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Alt 25.12.2003, 23:12
Gast
 
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Standard Erfahrungen Speiseröhrenkrebs

Lieber Norbert mit Familie,

ich kann eure Unsicherheit gut verstehen, denn uns ging es am Anfang genauso und ich war froh, dass ich gleich zu Anfang auf diese Seite (Krebs-Forum) im Internet gestoßen bin. Uns haben viele durch Ihre Erfahrungen geholfen.
Bei meinem Partner wurde vor ca. 10 Wochen die Diagnose „Speiseröhrenkrebs“ festgestellt.
Wir waren von dem Schock genauso gelähmt wie ihr und wussten nicht ein noch aus was eine gute Klinik betrifft. Unser behandelnder HNO-Arzt hat uns dann nach Erlangen überwiesen und mein Partner war auch dort. Doch leider ist dort einiges Schief gelaufen. Zum ersten wurden vor der Operation keinerlei Untersuchungen mehr auf Fernmetastasen, Ultraschalluntersuchungen etc. gemacht, sondern man hätte ohne das ganze drum herum abzuklären sofort operiert und zum zweiten hat man ihn am Tag der OP den ganzen Tag bis Nachmittags 15.00 Uhr mit dem OP-Hemdchen liegen lassen um ihm dann einfach, ohne jeglichen Kommentar warum er nicht mehr operiert wurde, das Mittagessen hingestellt und das Personal hat auf Nachfragen sehr unfreundlich reagiert. Jeder Mensch zeigt Verständnis wenn Notfälle vorgehen, aber ist es denn dann zuviel verlangt, dem Patienten, der sowieso unter psychischer Hochspannung an einem solchen Tag steht, mitzuteilen was denn eigentlich los ist, warum die OP ausgefallen ist! Mein Partner ist dann noch am selben Tag auf eigene Verantwortung nach Hause gefahren. Eine Woche später hatte er dann, dank unserem HNO-Arzt, glücklicherweise gleich einen neuen Termin in Würzburg an der HNO-Uni-Klinik.
Dort geht man ganz anders mit den Patienten um, man fühlt sich von Anfang an gut aufgehoben. Die Ärzte dort sagen, man sollte erst alles abklären, d.h. ob schon Metastasen vorhanden sind und wie weit der Tumor bereits fortgeschritten ist, bevor man den Schritt zu Operation macht. Mein Partner hatte, bevor die OP zur Gewebeentnahme gemacht wurde, mindestens 10 Voruntersuchungen die das ganze Umfeld des Krebses abgeklärt haben. Sie haben uns große Hoffnung gemacht, da der Tumor sich noch im Anfangsstadium befindet und noch nicht gestreut hat. Er muss am 7. Januar wieder nach Würzburg in die Klinik, zur Tumor-(mit Laser) und Lymphdrüsenentfernung. Anschließend wird dann entschieden, ob Bestrahlungen oder Chemotherapie nötig sind.
Da ich leider nicht weis, aus welcher Gegend du bist und ob du auch eine entferntere Klinik in Betracht ziehen würdest, kann ich dir nur noch sagen, dass man auch die Klinik in München Rechts der Isar und die Charite in Berlin sehr empfiehlt.
Ich hoffe für dich, dass du die für dich richtige Klinik findest in der du dich aufgehoben fühlst und in der man Kompetent für diese Krankheit ist.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles gute und ein paar freie Gedanken für die Weihnachtsfeiertage.

Ganz liebe Grüße
Helga
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