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Alt 20.12.2003, 00:50
Gast
 
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Standard Lungenkrebs und Metastasen

Hallo liebe Gaby, liebe Sabine, hallo Alle

ich danke euch sehr für eure lieben Zeilen, nun
auch hier von mir der neuste Stand zur Situation *seuftz*

Mein Vater hat die Mediastinoskopie vergangenen Mittwoch gut überstanden und es ist für Montag (kann auch Dienstag werden, da der OP Plan der Klinik schon recht voll ist )seine Lungenop angesetzt. Bei dieser Operation wird der linke oben liegende Lungenlappen sowie das angegriffene Lymphgewebe komplett erntfernt. Sein Ardenokarzinom hat lt. der anderen Untersuchungen noch in keine anderen Organe übergegriffen.
Die Ärzte haben eine OP nach den Feiertagen vorgeschlagen, jedoch will mein Vater jetzt die OP, da er sagt, das Risiko des 2. Herzinfarktes, der ja immer folgen kann wenn schon einer vorausgegangen ist ( sein erster war im Oktober 03!)sei auch in 14 Tagen nicht geringer und er möchte das unausweichliche jetzt hinter sich bringen. Er hat sehr großes Vertrauen zu dem Chirurgen der die Operation durchführt, da dieser Arzt neben den Lungen OPs auch schwierige Herzoperationen durchführt. Das Risiko seines schwachen Herzens sehen die Ärzte auch als oberstes Problem, die meinem Vater verbleibende Lunge kann nach der OP normal arbeiten wird gesagt.

Ich habe solch eine Riesenangst und bewundere meinen Vater für seinen Mut und die Zuversicht, dass Alles gut wird. Er strahlt eine Ruhe aus, dass ich mir immer denke " wo nimmt er diese Ruhe her ?"
Meine Kinder (7+15) die beide sehr an Ihrem Opa hängen leiden auch. Der Kleine hat vorhin so sehr geweint und ich weiss auch nicht so recht wie ich damit umgehen soll, denn Versprechungen machen kann doch keiner. Wie vermittelt man einem Kind, das man einfach nur hoffen kann, das der über alles geliebte Opa wieder gesund wird?

Meine Mutter sieht nach wie vor ( so kommts mir vor ) vieles wie durch eine rosa brille. Es kommen recht wenig Emotionen von ihr rüber. Sie hat da einfach den besseren "Draht" zu meiner Schwester. ZuHause früher war ich immer das "Papakind", das ist bis heute so geblieben. Mein Vater stand mir immer viel viel näher als meine Mutter....

Mit gruseln denke ich an die kommenden Tage. Weihnachten finde ich einfach nur schrecklich und der Kommerz drumherum macht mich auch sehr wütend.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns hier weiterhin austauschen. Ich habe momentan garnicht so sehr das Bedürfnis mit meinen Freunden zu reden, sondern verbringe sehr viel Zeit allein. Es hilft ja nicht weiter wenn ich meinem Umfeld rund um die Uhr die Ohren vollheule mit meinen Sorgen....

ICh schliesse mal für jetzt und melde mich wieder, schaue auch sicher am Wochenende hier hinein.
Ich wünsche Euch alles Liebe, viel Kraft weiterhin.

Wenn jemand konkret weiss, was nach so einer großen OP , die er hoffentlich gut übersteht, auf uns zukommt, bin ich fürs posten sehr dankbar.Ich weiss bisher, dass mein Vater nach der OP für 3 Tage auf der Intensivstation bleiben soll.

Grüße aus der Klingenstadt
Gabi
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