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Alt 14.04.2009, 08:39
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Nawinta,
hallo Clarissa,

danke für Deine lieben Worte.
Du sagst es. Es ist egal ob es eine Rüge, Mecker, Rat oder Lob ist, sie fehlt überall.

Es gab Zeiten, da haben wir uns entfernt gehabt, nein, besser gesagt, ich mich von ihr. Verdammte Pupertät, die hat uns so viele Jahre geraubt. Doch hat Mama mich nie aufgegeben, immer an mich geglaubt und mich immer bedingungslos geliebt, egal was ich ihr angetan oder nicht getan habe.

Damals habe ich immer gesagt, "Ich werde niemals wie meine Mutter!" doch seit einigen Jahren bin ich überglücklich, dass ich genauso bin wie sie. Seit sie nicht mehr da ist sogar noch mehr.

Auch mir fallen immer wieder ihre Worte ein oder was sie in bestimmten Situationen getan/geraten hätte.

Wir hatten bis auf die kurze Unterbrechung hatten wie immer ein inniges und herzliches Verhältnis. Besonders seit ich nicht mehr zu Hause gewohnt hab. Sie war nicht nur meine Mama, sondern auch meine beste Freundin und engste Vertraute. Sie hat mich angesehen und wusste wie es mir ging. Sie hat meine Stimme am Telefon gehört und wusste ob mir was auf der Seele lag. Sie war eben meine Mama.

Einmal im Monat sind die Erinnerungen immer besonders schmerzvoll. Dann wenn ich (darf ich das überhaupt erzählen?), naja, das Frauenproblem bekomme. Ich kam immer zwei Tage nach Mama und habe starke Schmerzen. Mama wusste das immer und wenn ich dann nach Hause kam (ja, mein Elternhaus ist mein zu Hause) lag auf meinem Bett immer eine heiße Wärmflasche und meine Lieblingsschokolade. Nun liegt da nichts mehr und nur die Erinnerung bleibt. Aber ich mache mir jetzt selber eine Wärmflasche und kauf mir meine Wärmflasche.

Es gibt so viele Kleinigkeiten, die einem Selbstverständlich vorkamen und nun zu den wichtigsten Erinnerungen wurden, die ich habe.

Es ist jetzt fast sechs Monate her und ich fühle mich immernoch wie in einer Blase. Ich kann sie nicht auf dem Friedhof besuchen, ich fahr nach Hause wenn ich ihr nah sein und an sie denken will. Manchmal habe ich das Gefühl, das irgendetwas nicht mit mir stimmt, da ich nichts fühle, wenn ich an sie denke. Kennt ihr das?

Ich weiß nur, dass sie mir unsagbar fehlt und ich nie gedacht hätte sie so sehr zu brauchen.

Viele liebe Grüße
Susi
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In Erinnerung an unsere geliebte und starke Frau und Mama
*28.02.1958 +18.10.2008
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