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Alt 15.03.2009, 10:50
NTH NTH ist offline
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Standard AW: Zweitmeinung zur Gewebeuntersuchung

Hallo,

ich finde es schwierig, wenn hier Personen, die einen invasiven Befund haben, Leuten mit anderer Ausgangslage Ratschläge geben möchten.
Ganz einfach deshalb, weil sich keiner in die Situtaion des anderen reinfühlen kann.

Und selbstverständlich ist es für jeden, der sofort, mit invasivem Krebs konfrontiert worden ist, ein Hohn, das DCIS Patientiennen einen "solchen Aufstand" um die Abgabe der Brust machen.
Was ist schon eine Brust gegen ein Leben? Gar nix.
Doch leider funktioniert der Verstand manchmal nicht (sofort) so und ich finde, das kann man einem anderen Menschen zu gestehen.

Das DCIS bietet nach meiner Meinung eine ganz andere Belastung.
Einmal dass es einfach nicht gesehen werden kann.
So bekommt die eine gesagt, das DCIS ist in der ganzen Brust und es ist dann "nur" 4 cm groß.
Bei anderen ist es so wie bei Vegi (ich hoffe, ich erinnere mich richtig), dass da noch 2 Herde à 4cm auftauchen, die man vorher gar nicht gesehen hat.

Damit wird der verständliche Versuch, evtl. doch brusterhaltend operieren zu lassen, für mich letztendlich zum Kampf gegen Windmühlen. Denn was bringt es letztendlich, wenn in einem anderen Quadranten etwas unbemerkt über bleibt, dass mir demnächst "um die Ohren fliegt". Die Sicherheit geht allerdings andererseits auch bei einer Ablatio ja noch lange nicht auf null.
Das finde ich, sind so die makaberen Eigenarten des "harmlosen" DCIS.

Genauso fühlt man sich ja vermeintlich sicher, weil es zumindestens den Anschein hat, ein DCIS zu sein.
Ob es tatsächlich ein reines DCIS ist, weiß man ja auch erst nach der OP.

Dazu kommen die unterschiedlichsten Varianten zur Nachbehandlung.
Der eine wird mit reinem DCIS nach OP als gesund nach Hause geschickt - der andere soll unbedingt eine AHT machen.

Ich denke, jeder ist anders.
Der eine gibt sofort die Brust ab, und ist damit klar.
Der andere muss darüber nachdenken.
Ich finde, den Weg muss jeder so gehen, wie es für ihn am besten ist ( das natürlich im Bewußtsein aller Risiken, also was ist, wenn invasive Anteile bereits vorhanden sind und in dieser Zeit freie Bahn haben oder was ist, wenn man in der "Nachdenkzeit" invasive Anteile bekommt, und damit die Chance vertut, den Tumor im Stadium "DCIS" zu entfernen).

Ich würde mich auch gezielt informieren, auch über OP Methoden.
Manchmal muss man auch nur den "richtigen" Behandler sprich Operateur finden, und schon wird die Entscheidung leicht.
Oder versuch doch, Frauen persönlich kennen zu lernen, die den Weg gegangen sind.
Wenn man sieht, wie es anderen dabei geht, gibt dies auch Sicherheit.
Vielleicht auch "Aufbauten" anschauen.
(Ich habe gestern bei meiner Freundin den "Endstand" der wiederaufgebauten Brust gesehen und muss gestehen, sie hat eindeutig eine schönere Brust als ich - das sind zum Beispiel Sachen, die mir im Moment gut tun.)

Ich denke, dass muss Susi alleine entscheiden und wünsche ihr dabei alles Gute

Nicole

Geändert von NTH (15.03.2009 um 11:23 Uhr)
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