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Alt 04.12.2003, 01:43
Gast
 
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Standard Erfahrungen Speiseröhrenkrebs

Hallo alle,

ich bin heute auf diese Seite gestoßen und ich dachte, dass ich hier vielleicht den Schmerz etwas dämpfen oder sogar ein bißchen teilen könnte. Es ist so, bei meinem Vater (52)wurde vor ca. 2,5 Jahren Hinter-Rachenwandkrebs diagnostisiert. Er wurde damit in der HNO-Klinik in ERLANGEN behandelt. Ihm wurde der Krebs und sämtliche Lymphknoten in der Halsgegend entfernt. Er wurde dort immer sehr gut behandelt und er hat sich gut aufgehoben gefühlt. Naja, danach ging es eben weiter mit Chemo und Bestrahlung. Nach ca. 1 Jahr konnte er wieder (ohne künstliche Ernährung) alleine essen. Natürlich schluckbehindert und nicht annähernd mit vorher zu vergleichen, aber es ging. Seit ca 3 Monaten wurde es wieder schlechter, dann kamen ständige Magenschmerzen dazu. Wir sind zum Arzt und im Blut, Ultraschall etc. war alles in bester Ordnung. Aber es wurde nicht besser.Also wurde eine Magenspiegelung angeordnet. Bei meinem Vater ist es unglaublich wichtig, das mit Vollnarkose zu machen, da er sowieso schwer schluckbehindert ist und das eine Qual für ihn wäre. Alles wurde so geplant, aber leider nicht so ausgeführt. Mein Vater dachte er müsse dort sterben vor Schmerzen und Angst und die Ärzte sind nicht mal bis in den Magen gekommen. Also, wurde ein neuer TErmin vereinbart und diesmal in der HNO,um die Spiegelung von dem damals behandelten Arzt durchführen zu lassen. Diesmal mit Vollnarkose. Aber was für eine!! Zuerst hat er wieder alles mitbekommen müssen und erst als die schon mitten drin waren, haben sie die Narkose gemacht. Aber so stark, dass sein Herz fast nicht mehr wollte. Danach lag er erst mal auf Intensiv. Ich hätte am liebsten alles kurz und klein geschlagen und gleichzeitig nur noch geheult. Als ich ihn dann aber sah, ging es ihm ganz gut und ich war beruhigt. Er sprach schon von dem in einer Woche später bevorstehenden Urlaub mit meiner Mama auf den er sic so gefreut hatte. Die Ärzte wollten zwar erst noch abklären, ob denn etwas mit dem herz wäre, aber sonst dachten wir wäre alles recht ok. Naja,meine Ma sprach dann mit dem Prof. und er meinte gleich ganz direkt, dass mein Pa etwas am Ende der Speiseröhre hätte und es wohl bösartig sei. Als ich das erfuhr, dachte ich, dass mein Herz zerreißt. Jetzt hatte er doch alles gut überstanden und dann das. Schließlich kam er dann in die Kardiologie um die Herzsache abzuklären. Alles ok! Heute durfte er nach Hause und ich bin so froh. Ich rück gar nicht von seiner Seite. Aber morgen hat er dann einen Termin bei einem Professor für Innere Medizin. Er wird dann wohl die weiteren Schritte mit ihm besprechen. Ich hoffe, dass er aber noch diese woche und am we daheim bleiben kann. Er ist so geschwächt und erschöpft vorallem auch psychisch durch den ganzen Klinkischeiß. Er kann kaum noch essen und hat solche Angst. Er spricht oft vom sterben. Ich wüßte nicht, wie ich ohne ihn leben sollte. Meine eltern sind mein alles, meine besten Freunde. Ich hab solche Angst. Vor ihm spiel ich die starke, aber wenn ich allein bin...Er ist so dünn, wie sollte er denn eine 12 Std op, chemo oder bestrahlung überstehen? Und was ist, wenn der Arzt sagt, dass er gar nicht operieren kann? Die Ärzte hatten ja schon betont, dass der Krebs ganz ungünstig liegt. Jetzt ist doch bald Weihnachten. Wie soll das nur werden? Ich hoffe so sehr auf ein wunder. Hoffentlich ist dieser Prof. auch ein bißchen einfühlsam und nimmt ihm nicht den letzten Lebenswillen.
Ach, noch zu HELGA, ich fand die HNO in Erlangen gut. Alle Schwester sind sehr nett und nicht nur so "ach halt wieder ein Patient". Toll find ich dass sich jetzt wieder der Prof. von damals sich um meinen Daddy kümmert, obwohl das eigentlich nicht mehr in seinen Bereich geht. Dort ist man gut aufgehoben. Ich hoffe, so sehr, das es in der nächsten Klink auc so ist...Ich werd dann morgen weiter berichten. Vielleicht hat mir ja dann schon jemand etwas dazu geschrieben? :-)
Jetzt hab ich aber erst mal genug platz verbraucht. Ich würde mich sehr freun, wenn sich jemand mit mir austauschen würde. Fühlt euch geknuddelt...name@domain.de
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