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Alt 05.03.2009, 08:21
ladyfender ladyfender ist offline
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Registriert seit: 24.07.2008
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Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Nachdem ich nun schon länger mitlese und zu dem einen oder anderen Thema bereits meinen Senf hinterlassen habe, möchte ich mich auch vorstellen:

Ich heiße Anja, lebe in der Nähe von Kassel, bin 38 Jahre alt, verheiratet die zweite und habe zwei Kinder aus erster Ehe (19 und 16)

Im Juli 2008 wurde im Zuge einer Kinderwunschbehandlung ein Cervix-Karzinom festgestellt und meine Gebärmutter, sowie einige Lymphknoten mussten entfernt werden. Das war ein harter Schlag für mich, aber Gottseidank brauchte ich keine weitere Behandlung und so dachte ich im August, das alles ausgestanden sei. Ich war gesund!

Anfang Dezember 2008 ertastete ich einen kleinen Knoten in meiner linken Brust, der zwickte wie ein lästiger Pickel. Meine Ärztin wollte mich beruhigen, ich solle mich nicht verrückt machen. Sowas käme schon mal vor und sie könne nichts tasten. Weil ich aber keine Ruhe gab, überwies sie mich zur Mammografie und siehe da: Mammakarzinom. Es folgten zwei Brusterhaltende OP's, der Tumor wurde komplett entfernt und nun bin ich mitten in der Chemo. Zweimal habe ich schon, sechsmal muss ich noch und im Anschluss folgt die Bestrahlung.

Manchmal denke ich, es muss doch irgendeinen Sinn haben. Aber ich sehe ihn noch nicht. Wenn ich das verdient habe, was für ein schrecklicher Mensch muss ich sein? Oder aber, vielleicht bin ich zu gutmütig gewesen und werde auf diese Weise gezwungen an mich zu denken...und nur an mich. Das fällt mir noch immer schwer. Ich weiß nicht wie es bei Euch ist, aber am liebsten möchte ich mit meiner Familie und meinen Freunden gar nicht darüber reden. Sie sind immer so betroffen und wissen nicht wie sie mich auffangen sollen, wenn ich nach der Chemo gereizt bin, müde, schlapp...einfach mies drauf, Angst vor dem Sterben habe, obwohl es nicht so aussieht als würde ich in absehbarer Zeit vom Schlitten fallen. Ich habe noch ganz viel vor...
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