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Alt 15.03.2002, 18:53
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Standard Zusehen müssen ist schwer

Liebe Elke,

ja, dass zusehen müssen und wissen, dass der Vater sterben muß, ist nicht einfach.

Ich habe meinen Sohn mit 21 Jahren durch Krebs verloren und ich möchte Dir sagen, dass das Loslassen in der Theorie einfach ist, denn man möchte ja das Leiden der Liebsten beenden, aber zu wissen, nie mehr miteinander sprechen zu können oder sich anfassen zu können, ist wirklich nicht einfach.

Vielleicht hilft es Dir, dass Du Dir vorstellen kannst, dass es dort wo Dein Vater hingehen wird, es keine Schmerzen, Chemotherapien und Ärzte mehr geben wird und er wieder ein vollkommen gesunder Mensch sein wird, dass tröstet ungemein.

Wenn Dein Vater fragt, was er verbrochen hat, dann gibt es nur eine Antwort - nichts !! - es ist und bleibt Schicksal, ob wir diese böse Krankheit bekommen oder nicht. Es gibt viele die etwas verbrochen haben und keinen Krebs haben, also ist es ganz logisch, dass keiner diese Krankheit "verdient" hat.

Vielleicht helfen Dir meine Worte ein bißchen, denn es ist wirklich unmenschlich schwer sich von einem lieben Menschen zu verabschieden.

DORIS
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