Thema: Überfordert
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Alt 20.02.2009, 20:13
Amaya Amaya ist offline
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Registriert seit: 15.02.2009
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Standard AW: Überfordert

Hallo ihr Lieben,

ich war heute wieder bei ihr. Die letzten beiden Tage lage ich selbst mit Grippe im Bett und konnte nicht zu ihr. Sie hat sich jetzt sehr verändert. Wirkt irgendwie gleichzeitig viel abwesender, aber auch irgendwie "frecher". Und das tut dann weh. Weil ihre Halswirbel wieder instabiler sind, muss sie jetzt eine Art Gestell tragen und deswegen fällt ihr das Sprechen auch schwerer. Gleichzeitig versucht sie aber, mir nah zu sein und ich bin einfach nur ... ja, überfordert. Ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll. Wenn wir allein sind, weiß ich auch gar nicht, was ich ihr sagen soll, ich will sie nicht deprimieren, wenn sie nicht verstehen oder antworten kann und mir selbst tut es auch so weh, wenn sie nicht wirklich da wirkt. Die Tränen kann ich zwar unterdrücken, aber ich bekomme dann fürchterliche Herzschmerzen.
Heute durfte sie aufstehen und mit so einem "Gehstuhl" etwas hin und her gehen. Da war sie ganz stolz. Trotzdem, es wirkt, als wenn meine Mutter jeden Tag ein bisschen mehr geht und das ist so furchtbar anzusehen, für uns alle.
Morgen werde ich wohl wieder hin. Ich habe auch ein so schlechtes Gewissen, dass es mir so schwer fällt, überhaupt bei ihr zu sein, obwohl ich weiß, dass wir wahrscheinlich nicht viel Zeit haben. Aber sie wirkt so fremd und macht mir durch ihre neue Art auch irgendwie Angst. Und das will ich doch eigentlich nicht.

Dazu kommt noch, dass ich mich von Freunden total abgelehnt fühle. Ich mag Karneval eh nicht besonders, unter normalen Umstände hätte ich mich zwar mindestens einen Abend mitgequält, aber so habe ich da einfach keinen Nerv für und kann mich dafür blöd angucken lassen. Jetzt weiß ich zwar wenigstens, was ich von denen zu halten habe, aber allgemein ... ist heute alles nur zum Heulen.

@Stefans: Also sie bekommt mit Pflastern 50mg die Stunde und hat als Bedarf noch Tabletten, die nimmt sie aber nicht so oft. Im Krankenhaus jetzt bekommt sie noch Novalgin dazu, ich weiß jetzt aber nicht genau, wie viel. Ich hoffe, dass es dir den Umständen entsprechend gut geht, muss ja alles ein furchtbarer Schock gewesen sein.

@GlidingGeli: Erst einmal alles Gute für dich, ich drück dir die Daumen! Ja, ich danke meiner Mutter auch sehr, dass sie mich gehen lässt, sonst hätte ich da echt einen Gewissenskonflikt, da Österreich seit geraumer Zeit mein Traum ist und ich viel dafür gelernt habe. Trotzdem ist der Gedanke im Moment schwer. Ich hoffe, dass dein Sohn sich bald wieder fängt. Verstehen kann ich ihn schon.

Ein "Gutes" hat das Ganze aber, ich habe zum ersten Mal seit Jahren mit meiner Schwester gesprochen und wir waren abends zusammen weg. Das hat Mama auch gefreut.
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