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Alt 18.02.2009, 08:37
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Liebe Waltraud,
diese Möglichkeit gibt's zwar, aber da können aus den 100 Euro schnell 250 oder mehr werden ... Ob's das bei uns wert ist? 1 Monat ist grad im Sommer (Fahrradzeit) eigentlich schnell vorbei, und mein Mann hat zum Glück keine Probleme mit der Arbeit, muss halt einfach etwas organisieren und sich mit den Kollegen absprechen. Auf die Arbeit fährt er eh mit dem Zug, und tagsüber sind sie eben meist zu zweit unterwegs - und Bereitschaft ist offiziell nur alle fünf Wochen, da kann er halt mal eine Weile nicht für Kollegen einspringen ...
An ihm nagt halt so, dass es ewig dauert ... Wobei ewig? Morgen sind's ja erst drei Wochen, und das kann bis zu fünf oder sechs dauern ... Und der Bußgeldbescheid geht ja erst an die Bahn an sich, von dort anhand des Kennzeichens an die Dienststelle, die gucken, an welchen Standort das Auto gehört, und dort wird mittels Fahrtenbuch gesucht, wer denn gefahren ist. Mein Mann hat's zwar gleich gemeldet, aber ob das die Sache beschleunigt? Das Ärgerliche wäre ja dann auch, wenn er wirklich Widerspruch einlegen müsste - er ist sich absolut sicher, dass es auf jeden Fall unter 90 km/h waren, er hat im Moment des Blitzens auf den Tacho geguckt, meinte, so knapp über 85 ... Falls nun mehr gemessen wurde, wird er schon dagegen vorgehen - aber durch die Zeit, die der Bescheid bei der Bahn kreiselt, ist dann die erste Frist verstrichen, und er müsste Wiedereinsetzung beantragen. Jetzt nervt er seine Kollegen schon, weil er so "gesetzeskonform" fährt - klar, da darf nichts mehr nachkommen ...

Liebe Diana,
ja, wenn's kommt, dann richtig dicke - scheint ein Naturgesetz zu sein
Aber mir tut's halt so weh, dass meinen Mann momentan alles so belastet. Und ich mache mir Sorgen um ihn, habe unwahrscheinlich Angst, ihn mal zu verlieren. DAS trägt natürlich auch nicht dazu bei, dass es mir wirklich besser geht ...

Liebe Brigitte,
ob's für seelische Ausnahmezustände "Bewährung" gibt? Aber wo der Staat Geld wittert, da holt er sich's ... Ich könnt mich heut noch ärgern, weil wir damals den Bußgeldbescheid für unseren Sohn so hingenommen haben - er ist überholt worden, und in dem Moment hat's geblitzt, und wir wussten nicht, dass eine solche Messung gar nicht zulässig war ...
Aber SO schlimm ist es bei Joachim doch gar nicht - er ist ja nicht auf's Auto angewiesen, und grad im Urlaub steht es oft wochenlang, weil er viel lieber Rad fährt (bei einigermaßen Wetter auch die 15 km zur Arbeit), und da's noch vor der Bußgeldreform passiert ist, wird's doch noch vergleichsweise preiswert. Und wenn ich ehrlich bin - ich fahr doch auch meist zu schnell . Nur in Ortsdurchgangsstraßen und vor allem 30er-Zonen bin ich pingelig, bei Autobahnbaustellen auch (bin ja nicht lebensmüde) - aber sonst? Ich achte nur drauf, nie mehr als 20 drüber zu sein, damit's keinen Punkt gibt und preislich im Rahmen bleibt. Und ich bin erst einmal geblitzt worden - vor über 30 Jahren, mit 56 am Ortsausgang ... Ich glaub einfach, wer sagt, er hielte sich immer und überall an die Verkehrsregeln, der schummelt ...

Mein Papa hält sich ganz gut, finde ich. Er schläft ja im Schlafzimmer (auf dem Kopfkissen meiner Mama sitzt ein Teddy; ihr Parfum und ihre Schmuckkassette stehen noch auf ihrem Nachttisch), und das anscheinend ganz gut.
Das abends allein sein macht ihm wohl nicht so viel aus, weil er eh fast immer alleine ferngesehen hat - die Telenovelas und Rosamunde Pilchers usw. meiner Mutter waren ja nichts für ihn, er hat lieber Sport geguckt.
Das mit dem Gesprächspartner hat wohl zwei Seiten - mein Vater meinte gestern, alleine einkaufen zu fahren, wäre irgendwie erholsam. Keiner, der einen weiterzerrt, wenn man mal was gucken will, keiner, der mault, dies oder jenes bräuchte man nicht .... Aber dann guckt er an der Kasse oft hinter sich, meinte, meine Mama wäre doch dabei ... Selbst ihr "Gemecker" fehlt ...
Aber ich glaube, er kommt derzeit (noch) gut mit der Situation zurecht - ich komme ja zu jeder möglichen Zeit mal vorbei, so dass er eigentlich nie auf meinen Besuch vorbereitet ist, und er macht doch einen recht ausgeglichenen Eindruck. Mein Chef meinte gestern auch, mein Vater sei nicht der Typ, der irgendwann völlig zusammenbrechen würde (er kennt ihn ja schon seit gut acht Jahren durch unsere Geburtstage); das Loch käme mit Sicherheit, spätestens an seinem Geburtstag Mitte April, am 70. meiner Mama Ende Mai und dann ganz heftig am 1. August, wo sie Goldene Hochzeit hätten feiern können ... Wir sollten ihm mal raten, vielleicht in der Zeit wegzufahren - z. B. mit dem Bus, wo er dann vielleicht von Anfang an Gesprächspartner hat. Ich muss mal vorsichtig das Thema anbringen ....
Er findet's halt schade, dass es kein "richtiges" Foto von meiner Mutter gibt. Ich hab mir jetzt schon überlegt, ob man nicht vom dem einzigen, wo sie einigermaßen gut drauf ist, ein Bild malen lassen kann. Vielleicht fahr ich morgen auch mal zum Fotografen, ob man aus diesem Bild mehr herausholen kann.

Mein Vater hat noch einen jüngeren Bruder (der ältere ist schon länger tot), mit dem er aber seit Jahren nur sehr sporadisch telefonischen Kontakt hat. Meine Tante hat seit über 10 Jahren Alzheimer, und mein Onkel ist jeden Tag stundenlang im Pflegeheim, kümmert sich um sie und die Mitpatienten - ihr wisst ja, wie's mit der Personaldichte oft ausschaut. Und so kann er meiner Tante das Leben vielleicht doch noch etwas lebenswerter machen.

Besser schlafen kann ich eigentlich noch nicht - ich nehme abends zwar 50 mg Insidon, was zur Folge hat, dass ich schnell einschlafe und nach dem zwischendurch-aufwachen gleich weiterschlafen kann, aber ich träume irgendwie wirr (die letzte Nacht von Obama , aber doch sehr häufig und sehr real von meiner Mama), bin morgens nicht wirklich erholt, brauche mittags einfach ein Nickerchen. Ich trink zwar abends gern ein Gläschen Rotwein, kann dann auch prima einschlafen, allerdings wache ich dann um so häufiger auf.

Jetzt muss ich meinem Vater 15 mal (!) ein Gedicht ausdrucken, das wir letzte Woche in einer Danksagung unserer Tageszeitung gelesen haben. Es haben zwei (wohl noch junge Leute) für ihren verstorbenen Vater geschrieben:

"Leise kam das Leid zu dir,
trat an Deine Seite,
schaute still und ernst dich an,
blickte dann ins Weite.
Leise nahm es Deine Hand,
ist mit dir geschritten,
ließ Dich niemals wieder los,
Du hast so viel gelitten.
Leise ging die Wanderung
über Tal und Hügel;
uns war’s, als wüchsen still
Deiner Seele Flügel."
(Quelle: Main-Echo)

Mein Vater hat es ausgeschnitten und an ein Bild meiner Mutter geheftet - was er jetzt mit den 15 Exemplaren wohl will????

Bei uns scheint im Moment die Sonne, es ist zwar popo-kalt, aber ich werd jetzt erst mal eine schöne Runde laufen gehen, vorausgesetzt, die Wege sind nicht so arg glatt ...

Herzliche Grüße, Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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