[Bianca-Alexandra]

Hallo ihr Lieben,

wenn man das überhaupt so sagen kann, dann war es eine schöne Beerdigung. Mit sehr viel Ruhe. Mir persönlich sagen die katholischen Messen nicht so sehr zu, aber der Pastor war schon sehr bemüht. In der Kapelle wurde zum Einlass das Stück von Trude Heer "Niemals geht man so ganz" gespielt. dann später die Aussegnung und ich habe das Gedicht vorgetragen welches ich hier auch schon rein schrieb, "Vielleicht bedeutet Liebe auch zu lernen..." leider konnte man das wohl nicht gut verstehen, aber ich war auch sehr aufgewühlt. Zum Abschluss ließen wir Sister Act "I will follow him" laufen. Ist das nicht schön, dass wir doch noch alles so umsetzen konnten, wie meine Mama es sich gewünscht hat? Unheimlich wird mir immer wieder wenn ich mir vor Augen halte, dass wir sogar zu dritt die Musik ausgesucht und besprochen hatten. Vorher. Wie mag es ihr da bloß wirklich gegangen sein? Ganz tief drinnen, wo niemand hinschauen kann? Wir haben dann zu sechst den Sarg herausgetragen, über den Weg hatten wir ein Wägelchen darunter, von dort haben wir ihn dann auf die Befestigung gehoben. Am Kopf Moshaban und ich, dahinter mein Cousin auf meiner Seite und auf seiner Seite ihr Bruder, dahinter ihr Schwager und auf meiner Seite am Ende der Vater meines Cousins, ihr Schwager. Es waren unheimlich viele Menschen da. Eine lange zweier Schlange führte unaufhörlich Menschen ans Grab die die letzte Ehre erwiesen.

Und ich fand es einfach schön dass die Familie sie auf diesem letzten Stück noch einmal auf HÄnden tragen konnte. Ich hatte Angst dass meine Kraft vielleicht nicht reicht und mein bester Freund blieb stets in REichweite um einzuspringen falls es hätte sein müssen.

Ich habe das gleiche Oberteil wie meine Ma getragen. Lauter letzte Male. Das ist es, was mich verfolgt. Das Grübeln über das leztte Mal lächeln, das letzte Lachen, das letzte tiefe GEspräch...

Meine Mama wäre stolz gewesen. Zumindest war sie es damals als bei meinem Vater so viele Menschen den letzten Weg begleitet haben.