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Alt 04.02.2009, 11:36
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne und alle,

Zitat:
Zitat von Susanne85 Beitrag anzeigen
Man kann viel spekulieren, woran das liegt. Ich würde so jemanden man gerne in die Augen schauen und fragen "Warum hast du mich in der schwersten Zeit meines Lebens allein gelassen?". Wäre gespannt auf die Antwort. Aber ob die ehrlich ist?
Ich glaube, so eine Frage kann man sich getrost sparen :-( Weil man in Krisenzeiten nunmal spürt, wie sich bei Freunden die Spreu vom Weizen trennt. Und es gibt meist nur wenige Menschen, zu denen man ein so enges Verhältnis hat und auf die man sich wirklich verlassen kann.

Als meine Frau schwer krank war und Anfang des Jahres verstarb, gab es erstaunlich viele Menschen, die sich nicht zurückgezogen, sondern ihre Hilfe angeboten haben. Die anderen gab es natürlich auch, aber von denen hätte ich ohnehin nichts anderes erwartet. Die, die geblieben sind, waren überwiegend wirklich "uralte" Freunde, die meine Frau seit 20-30 Jahren kannte. Bei mir sind es jetzt in der Trauerzeit gerade 2 wichtige Menschen. Einen kenne ich seit 31 Jahren, den anderen seit 23 Jahren. Zu einem anderen könnte sich eine tiefe Beziehung entwickeln - aber nach 7 Jahren kann ich das noch nicht sagen ;-)

Soll heissen: es müssen zwar nicht Jahrzehnte vergehen, bis man wirklich zu guten Freunden wird. Aber Zeit spielt denke ich schon eine Rolle - weil mit der Lebenszeit auch die Lebenskrisen kommen, und sich dann herausstellt, welche Freundschaften wichtig und "krisenfest" sind und welche unverbindlich und austauschbar. Wenn ich mit fast 43 gerade mal 2 1/2 Leute kenne, an denen ich wirklich nicht zweifle, dann scheint mir das manchmal erschreckend wenig. Aber andererseits ist es wohl schon viel. Viele Menschen haben niemanden, dem sie so nahe stehen :-(

Viele Grüße,
Stefan
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