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Alt 17.11.2003, 10:16
Gast
 
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Standard mein papa ,ein tapferer mensch

Liebe Tina!
Erst einmal danke!
Ja, die Wochen vor dem Todestag waren wirklich sehr, sehr schwer. Man durchlebt einfach nochmal alles, ganz intensiv. Die Wochen zuvor ging es mir einigermaßen gut...du weißt ja selber, solange man verdrängt, geht es. Aber wenn dann das NIE WIEDER kommt....dann ist es vorbei. Und so war es im Oktober auch.
Ich bin letztes Jahr Weihnachten "geflohen". Ich bin an Heilig Abend mit einer Freundin weggeflogen. Wir waren im Süden, hatten schönes Wetter und keinen Anflug von Weihnachten. Ich kam dann Silvester um neun oder zehn Uhr abends wieder heim. War noch mit ein paar Freunden verabredet. Aber als ich in meine Wohnung kam, hat es mich total gerissen. Ich saß erstmal eine Stunde auf der Couch und es ging garnichts mehr, vor lauter Heulanfall. Zuerst wollte ich garnicht mehr weggehen, aber ich habe es dann doch noch "geschafft", um viertel vor zwölf das Haus zu verlassen, um 5 min. vor 12 bei meinen Freunden zu sein. Ich bin froh, dass ich es gemacht habe, so war ich nicht so alleine. Ich bin dann mit ihnen weggegangen und es war ok. Die Macht der Verdrängung funktioniert immer wieder gut, muss ich feststellen. Aber ich gebe zu, ich war froh, als diese Zeit endlich vorbei war. Im Januar hatte ich dann meinen 30igsten Geburtstag, das war auch nochmal sehr hart. Ich hatte immer gehofft, dass mein Paps wenigstens meinen dreißigsten noch mitfeiern könnte. Das hat mich schon sehr fertig gemacht. Auch da habe ich ganz spontan beschlossen zu feiern. Im Endeffekt war es gut, so war ich beschäftigt und abgelenkt. Auch dieses Jahr fehlt mir jegliche Lust an Weihnachtenfeiern. Ich weiß auch noch nicht, was ich tun werde. Wegfliegen geht dieses Jahr leider nicht - kein Geld. Sonst würde ich es sofort wieder tun.
Also, ich muss jetzt ein bisschen was tun. Hoffe, du hattest ein gutes Wochenende! Ganz lieben Gruß, Kira
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