AW: Dissertation zur Problematik der Rezidive
Wenn man sich beide Dissertationen anschaut stellt man fest, dass sie an Zentren gemacht wurden. Das Krankenhaus am Urban in Berlin wie auch die Uni Bonn werden halt nicht zuletzt mit Patienten konfrontiert, die woanders nicht mehr weiterbehandelt werden, da sie für kleinere Kliniken eine Nummer zu groß geworden sind. Soll heißen: sie bekommen vielfach Patienten, bei denen das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
Rezidiv-Patienten gehören grundsätzlich immer in ein Tumorzentrum. Somit werden die Zentren halt auch immer mehr Rezidive sehen und behandeln, als andere Kliniken. Also sehen die Zahlen der Zentren auch immer etwas drastischer aus.
Vor allem die letzte Dissertation gefiel mir, weil sie eben auch diesen Aspekt berücksichtigt und das Risiko für Spätrezidive in einer Spanne von 1 Komma nochetwas bis fünf Prozent angibt.
Obendrein zeigte diese Arbeit, warum Spätrezidive schlechter anzugehen sind. Offenbar rächt sich eine erfolgte Chemotherapie der Ersterkrankung. Nur ohne eben diese Chemo würde es gar nicht erst zum Rezidiv kommen, da der Patient schon an der Erstdiagnose verstirbt. Die Entscheidung pro oder contra einer Chemo wird sicher von der Möglichkeit eines Rezidives überschattet. Angesichts der recht geringen Wahrscheinlichkeit eines Rezidives zumindest in nicht weit fortgeschrittenen Stadien, kann die Sicht auf die Rezidive durchaus vernachlässigt werden.
Last but not least bleibt auch in diesen Dissertationen der Hodenkrebs sehr gut heilbar.....
__________________
|