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Alt 20.01.2009, 17:44
Benutzerbild von heike_mike
heike_mike heike_mike ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Ich bin fest davon überzeugt das Menschen die an einer schweren todbringenden Krankheit leiden zu einem Teil mit bestimmen können wann sie gehen.
Vielleicht ist es einfach ein aufhören zu kämpfen,ein los lassen.
Aber sie können es beeinflussen.

Meine Mama hat mich damals im Januar gefragt ob ich bei eintreten ihres Todes meinen Bruder zu mir nehme. Dies haben wir schrieftlich als Testament,als letzten WIllen verfasst.
Sicher wußte sie zu diesem Zeitpunkt schon mehr als ich,vieles hat sie uns verschwiegen-waren wir ja auch erst 17 und 11.

Das Problem wäre gewesen - wäre sie vor meinem 18.Geburtstag gegangen,hätte es probleme mit dem Jugendamt gegeben meinen Bruder wirklich zugesprochen zubekommen.Und er ebenso wie ich wären im Heim gelandet.

Am28.03., der Tag vor meinem 18. Geburtstag waren wir(Oma und ich) früh im KH,da sagte meine Mama sie will Thomas(meinen Bruder) nochmal sehen bevor ie ihre OP hat(am nächsten Tag), also fuhr ich am nachmittag mit ihm nochmal hin. Leider habe ich damals nicht erkannt das dies ihr Abschied war,ich war dieser ganzen Krankheit die sie 5 Jahre lang hatte und wie ein Löwe kämpfte nicht bewußt.
Am nächsten Tag war die OP,aus dieser sie nicht wieder aufwachte.
Und am Abend des 29.03. um 20.50 Uhr ist sie gegangen.
Heimlich,still und leise.
Sie wußte an diesem TAG;meinem 18.Geburtstag,den ich jedes Jahr als Geburtstag und Todestag habe das ich nun 18 bin und alles regeln werde,(sie kannte ja meinen sturen Kopf ;-) ) ,das ich Thomas bekomme.
Nichts war ihr mehr verhasst als das er zu Pflegeeltern müsste.
Sie wußte das wir das schaffen werden und ihre letzten Wunsch erfüllen werden.
Nun konnte sie aufhören. Ihre Kraft war zu Ende,sie wollte nicht gehen-nie hätte sie uns Kinder allein gelassen,doch sie wußte das sie keine Reserven mer hat.

Mit dem Wissen das nun alles klappt ist sie friedlich eingeschlafen.
Deshalb bin ich sicher,das in bestimmten Situationen die Sterbenden den Punkt mit bestimmen können.

Und heute noch,bin ich so stolz auf sie.

Der Weg mit dem Jugendamt war schwer,denn so einfach wollten sie mir den 11jährigen Lausbub als 18.jährige nicht überlassen. Aber sie mußten-es war schriftlichihr Testament,ihr letzter Wille und das Amtsgericht hat mir die Vormundschaft erteilt.

Mama,das hast du klasse gemacht.

Ach jetzt muß ich wieder weinen.
Aber ich platze vor Stolz.




Liebe Christa,man kann spüren bei deinen Zeilen wie sehr du deinen Mann vermisst. Ich wünsche dir das es irgendwann besser wird,der Schmerz etwas nach lässt.



LG Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



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