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Alt 10.11.2003, 14:09
Gast
 
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Standard Follikuläres Lymphom

Hallo Leute,

ich möchte mich neu einklinken, da ich am am Anfang des Jahres die Diagnose NHL - und glücklicherweise nur Stufe I - erhalten habe. Habe die Chance dieses sehr langsam wachsenden follikulären MALT-Lymphom genutzt und viele Kliniken, Ärzte konsultiert und Verfahren prüfen lassen. Ich kann nach einer langen Erfahrungsreise was die Ärzteschaft und auch deren stark differierende Kenntnis- und Wissensstände angeht nur empfehlen, solange Zeit nicht der treibende Faktor ist, zu dem Arzt zu gehen, bei dem man sich wirklich aufgehoben fühlt. Ich habe mich nach langen Äbwägen zu einer Therapie mit Rituximab entschieden, (sog. first-line Patient, also ohne Chemo) und mein Hodkin ist während der Therapie schon bis zur Hälfte verschwunden. Nach 5 Monaten Suche, die sich gestaltete über Überheblichkeiten der Ärzte, deren Wahrnehmung bezgl. der Trennung von Privat- und Kassenpatienten - indem ich einfach nicht vorgelassen wurde - bis zu einem "dann können sie eben mal nicht arbeiten", kann ich von ganzem Herzen das Städtische Klinikum Braunschweig empfehlen. Dort gibt es einen Spezialisten für Lymphome, Prof. Wörmann und ich habe nirgendwo so viel Hochachtung und Bemühen um Patienten verspürt. Sicherlich ist meine Situation nicht mit der eines Patienten mit NHL einer höheren Stufe vergleichbar; aber ich denke es liegt ganz viel daran, viele Konsequenzen zu ziehen, den Umgang mit dem Leben, z.B. den Freunden neu zu organisieren (da trennt sich dann doch die Spreu vom Weizen, wenn man Krebs hat) und klarer mit seinem Job und all dem Ärger umzugehen. Das wichtigste ist jedoch klarzuhaben, dass es wie überall im Wissenschaftsbereich einseitige Wesen in ihren Elfenbeintürmen gibt, die entsprechend informieren und nicht immer auf dem neuesten Stand sind, wenn es um konkurrierende Disziplinen geht!!! (Strahlentheraphie vs. Antikörper z.B.). Nicht zu vergessen, dass die Ökonimisierung des Gesundheitswesens eine immer größere Rolle spielt und Mittel ohne Nebenwirkung leider zu wenig Folgekosten verursachen.
Ich wünsche allen eine gute Betreuung und alles Gute und ich mir jeden Tag wieder, dass der kommende ein schöner wird; etwas was ich vorher nie so gesehen habe.
leonhardt
P.S.: Als Literatur empfehle ich z.B. die Schweizerische Ärztezeitung 2000; 81: nr. 44 , ist im Netz!
und die Beratung durch das Heidelberger Krebszentrum (Netz)
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