Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 08.11.2003, 11:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie soll es weiter gehen?

Liebe Dagi,

diese Gefühle kenne ich nur zu genau.Aber leider trüg der Schein,so meine Erfahrungen.Bei jedem ist es noch so gewesen,von dem ich gehört habe.Das ist ein letztes wehren gegen den Tod.Bei Wolfgang war es die letzte Zigarette,bei andern ist es das wieder Essen,kein Hörgerät mehr benötigen usw. .Ich wollte dir keine Angst machen,aber so ist es.Du siehst darin Fortschritte andere sehen den nahenden Tod.Man klammert sich an jeden Strohhalm,habe ich auch gemacht.Vieleicht kannst du Günter ja mit nach Hause nehmen,wäre gut für euch beide.Versuche es noch mal,sichere dich aber ab,das du jeder zeit euren Hausarzt erreichen kannst.Sprich mit ihm,damit Günter aus dem Krankenhaus kann.Wenn du von ihm Unterstützung hast,lässt der Arzt ihm Kh.bestimmt mit sich reden.
Die im Kh. haben bestimmt auch Angst das du es nicht schaffst wenn Günter einen Anfall bekommt.Aber ihr habt ja schon darüber gesprochen das ihr keine Lebensverlängerten Massnahmen mehr macht.
Also warum Günter nicht nach Hause holen.Du darfst dann nur nicht mehr den Notarzt rufen wenn er eine Anfall hat.Die müssen ihn ins Kh. einliefern.Dein Hausarzt nicht,sprich mit ihm.Das hat mir auch sehr geholfen,es wäre alles nur noch Quälerei gewesen,für Wolfgang.
Sichere dich von allen Seiten ab,auch bei deinen Söhnen,das sie dann auch kommen und nicht kneifen.Das Günter sich wohlfühllt ist gut,aber wie du sagst daheim ist daheim.Organisier dir auch eine Pflegedienst der Günter morgens versorgt,das entlastet und die sind Profis.Wenn du das alles hast,sprich noch mal mit dem Kh.arzt.Dann weisss er das du es schaffst und nicht alleine bist,mit allem.Dann stimmt er bestimmt zu.
Für mich ist es nun sehr einsam und leer,die Gefühle fahren bei mir auch Achterbahn.Der Mittwoch war noch mal sehr schwer.Die Feuerwehr hatte aber eine bewegende Messe abgehalten und auch den Sarg zum Grab getragen.Die Traurerhalle war sehr stillvoll dekoriert.Ich habe das alles ausgesucht,genau wie die Musik in der Trauerhalle.Am Grab hat ein Feuerwehrkammerad noch ich hatte einen Kameraden,mit der Trompete gespielt.Alles war wie ein Traum und nicht wie die Realität.Später wurde mir das erst alles bewusst.
Nun aber Schluss.
Wünsche dir und Günter,das er nach hause kommt und dir Kraft es zu schaffen.
Edith
Mit Zitat antworten