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Alt 09.01.2009, 10:42
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Hallo Simiri,

leider kenne ich mich damit gar nicht aus. Aber Deine Worte haben mich im Moment genau dort erwischt, wo sie passen. "Meine Nerven bräuchteb eine Pause". Das spricht mir so aus der Seele. Kurz hinsetzen, verschnaufen, zur ruhe kommen.

Liebe Anni, Du hast auch unglaublich liebevoll geschrieben. Deine Aussage, man wächst / entwickelt sich mit der Erkrankung weiter, die habe ich schon oft von Dir gehört, aber mit jedem Text den Du schreibst, bekommt sie mehr Gewicht.

gestern telefonierte ich mit einer Freundin meiner mutter. sie kommt normalerweise jeden freitag für 2 stunden meine ma besuchen. ich sollte ihr absagen weil meine ma sich einfach nicht dazu in der lage fühlt. ich rief an, schilderte ihr die aktuelle situation, habe angeboten, dass sie mich jederzeit anrufen könne bevor sie zuhause dem kopfkino erliegt, dass ich ihr immer gerne sage wie es mama geht. da sagt sie mir "das kopfkino kannst du mir nicht nehmen und einmal pro woche besuch, das ist so schon so schwer damit umzugehen."

da hab ich mal kurz luft geholt .... ihr mann starb auch an krebs und nun möchte sie glaube ich an meiner ma vieles "besser" machen, überträgt ihre erfahrungswerte auf die erkrankung meiner ma, manchmal habe ich den eindruck, sie versucht sich an meiner ma selbst zu therapieren.

meine mutter saß neben mir während des telefonates. dann hab eich ihr gesagt, dass ich verstehe dass ihr das schwerfällt. und das auch mir, ihrem mann und ihrer verwandtschaft vieles sehr schwer fällt. aber dass es darum nicht geht., sondern darum, wie es meiner ma am besten damit geht. und wenn es ihr zuviel ist, dann gibt es keinerlei diskussionsgrundlage. denn es geht nicht darum, dass es bekannten oder verwandten besser geht wenn sie mal nach ihr sehen können und sie dann später denken ich war da. es geht darum, dass es ihr gut damit geht. lässt sich beides vereinen, wunderbar. geht das nicht, muss man zurückstecken. sie erscheint mir manchmal in ihrer fürsorge so hoffnungslos egoistisch.

meine mutter meinte nach dem telefonat nur das sei eben meine art, solche dinge zu regeln ... meine ma hätte sicher viel mehr durch die blume gesprocheen, sie hat immer angst, ihre freundin zu verletzen. unglaublich.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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