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Alt 05.11.2003, 16:06
Gast
 
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Standard Leben mit einem Hirntumor

Hallo Ulli,

bewundernwert Deine Einstellung. Ich frage mich oft, wie ich wäre, wenn es mich treffen würde.
Meine Schwester hat einen Hirntumor. Und heute würde ich mir wünschen, es hätte uns jemand die Möglichkeit gegeben offen darüber zu reden. Die Ärzte haben ihr und uns damals viel Hoffnung gemacht, die wir auch hatten. Erst als es schon zu spät war, denn meine Schwester konnte plötzlich nicht mehr reden, hat man mir (uns)gesagt,dass sie diesen Tumor (Astrozythom III) nicht überleben würde. Wir wußten gar nicht wirklich was ist das, was passiert mit ihr.
Also ich wünsche mir vor alle mehr Offenheit von den Ärzten. Bei so schlimmer Prognose mehr Hilfe für die Patienten und Angehörigen. Richtige Aufklärung. Ich glaube dann kann man auch in der Familie oder mit Freunden irgendwann damit umgehen.
Wir bekamen einen Anruf aus dem Krankenhaus vom Pflegedienstleiter, der uns einen Hospizplatz anbot. Der Mann hatte schon den Diagnosebericht von den Ärzten auf dem Tisch liegen. Meine Schwester und wir wußten bis dahin nur das mit den Betrahlungen (wurden wegen schlechem Zustand unterbrochen) weitergemacht werden sollte.

Wir haben sie in ein Hospiz gebracht und uns ganz viel Mut genommen. Wir haben mit ihr gesprochen, ihr alles erzählt.Wie Scheiße alles gelaufen ist. Was mit unserem gemeinsamen Haus passieren soll, mit den Tieren u.s.w.
Sie weiß alles, wir haben keine Geheimnisse und das ist alles so wichtig.

Ich denke Du bist auf dem rechten Weg und es ist schön, wenn Deine Freunde Dich untestützen.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und alles Gute.

Liebe Grüße
Sabine
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