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Alt 05.11.2003, 13:20
ullib61 ullib61 ist offline
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Standard Leben mit einem Hirntumor

Hallo ihr lieben,
ich als Betroffener würde gerne manchmal mehr über das Denken anderer Betroffener wissen.
Mir geht es mittlerweile so, dass ich offen über meinen Tumor, über die Nebenwirkungen der Krankheit und auch über alles, was noch kommen kann und wird einschließlich dem Tod, reden kann und möchte.
Für meine Freunde war es Anfangs sicherlich sehr schwer, mit der Erkenntnis der Machtlosigkeit fertig zu werden, aber ich denke sie haben durch mein offenes reden gelernt, damit umzugehen.
Ich bin überzeugt, dass diese Krankheit für manchen Angehörigen schlimmer ist, als für den Betroffenen selbst, was ich hier nicht vorwürflich meine (versteht mich da bitte nicht falsch!), weil nicht offen genug darüber geredet wird oder geredet werden kann.
Ich freue mich über meine Freunde, mit ihnen zu reden, zu lachen und auch mal zu weinen. Ich höre mir auch gerne ihre Sorgen und Ängste an, denn diese sind nicht geringer als andere Sorgen (ich mußte allerdings anfangs darauf bestehen und böse werden, bevor sie es taten).
Die Leute geben mir Kraft und ich glaube, sie bekommen auch Kraft von mir.
Es ist schön, diesen Weg mit meinen Freunden gemeinsam zu gehen, wobei alle, die mitgehen auch wissen, dass irgendwann die Weggabelung kommt und keiner Angst davor zu haben braucht.
Ich möchte hier niemandem zu Nahe treten, jeder Mensch ist nun einmal anders und es geht nicht jeder mit seiner Krankheit gleich um. Aber genau das ist es, was ich gerne von anderen Betroffenen beziehungsweise deren Angehörigen und Freunden hier mal erfahren würde. Reden oder schweigen sie lieber..was denken sie...und vieles mehr.
Ich wünsche euch allen alles liebe, Kraft auf euren Wegen und vor allem Freunde
Ulli
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