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Alt 12.12.2008, 22:00
kerstin_1982 kerstin_1982 ist offline
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Registriert seit: 12.12.2008
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

hallo... durch zufall bin ich auf diese seite hier gestoßen und war von anfang an begeistert, denn ich glaube hier bin ich nicht allein mit meinen gedanken und meiner trauer!
ich möchte von meinr schwester erzählen.... sie verstarb am 28.10.im alter von 35 jahren an magenkrebs und sie fehlt mir so!
sie war einfach unbeschreiblich... unendlich lieb, nett und hat nie etwas böses getan und wurde so bestraft... das leben ist nicht fair!
alles fing letztes jahr im november damit an, das sie unbeschreibliche magenschmerzen bekam, bei allem was sie gegessen hat! ich hatte sie dann endlih mal soweit das sie zum arzt ging, nachdem sie innerhalb kürzester zeit schon 8 kg abgenommen hatte weil sie nix mehr bei sich behalten konnte! dann wirde eine magenspiegelung gemacht und der verdacht auf ein bösartiges magengeschwür bestätigte sich!
danach ging alles ziemlich schnell... sie bekam eine chemotherapie und es sah eine ganze zeit sehr gut für sie aus, bis es ihr schlagartig wieder schlechter ging...sie bekam erneut die chemo und die ärzte meinten aber schon, das der krebs gestreut hatte! es bestand keine hoffnung auf heilung mehr...
die chemo zur damaligen zeit war nur noch eine begleitende behandlung...
das alles wusste sie und sie war so stark in der zeit! ich hab sie so oft wie möglich besucht und habe den fortschritt der krankheit beobachten können! es war schon schlimm zu sehen wie sie immer mehr an gewicht verlor, ihr die haare ausfielen und sie nichts mehr essen konnte und sie sich ständig übergeben musste! ich wusste das das die nebenwirkungen von der chemo waren, aber es war einfach schrecklich daneben zu stehen und nix für sie tun zu können! ich fühlte mich so hilflos...ich hab ihr nur elfen können indem ich soviel zeit wie möglich bei ihr verbracht hab! ich war tagelange bei ihr im krankenhaus gesessen, weil der rest von der familie sehr weit weg wohnt und habe stundenlang mit ihr über gott und die welt geredet! aber in der ganzen zeit hat sie sich nicht einmal beschwert, nicht einmal über die schmerzen gejammert oder gar ans aufgeben gedaht! sie hat gekämpft is zur letzten minute! ich frag mich heute noch woher ein mensch sovoel kraft nehmen kann!anstatt sih um sich zu sorgen war ihr immer wichtig mich und den rest der familie zu beruhigen!
die schlimmste zeit war dann als sie mehrmals wöchenentlich ins krankenhaus musste um bluttransfusionen zu bekommen! in der zeit bildete sich wasser bei ihr im körper und das atmen fiel ihr immer schwerer!
und montags war es dann wieder soweit! ich hab sie samstags noch besucht, da sah alles noch ganz "normal" aus und montags sollte sie wieder blut bekommen! mein schwager hat sie dann ins krankenhaus gebracht und ab dem moment ging es nur noch abwärts! am dienstag war ich nochmal bei ihr...
ich schämemich dafür, das ich so wenig kraft hatte, das ich am anfang garnicht zu ihr ins zimmer gehen wollte! ich stand vor der tür und hab mit mir gekämpft! aber ich hab es nicht eine minute bereut sie nochmal besucht zu haben! ich habe ihre hand gehalten und versucht ihr die angst zu nehmen! aber ich muss sagen das ich mir jetzt sicher bin das es nicht sie war die angst hatte sondern ganz allein ich! mein schwager war auch da und zusammen saßen wir stundenlang an ihrem bett... es bedeutet mir viel wenn ich jetzt sage das sie genau weiss das ich da war! sie hat meine hand gedrückt und mit letzter kraft die augen öffnen können!
oh mein gott, dieses bild werde ich nie vergessen und ich bin mir fast sicher das es ein lächeln auf ihren lippen war als sich unsere blicke berührten!
leider musste ich dann wieder gehen und zum abschied habe ich ihr versprochen das wir uns wieder sehen werden...
eine stunde später ist sie für immer in den armen von ihrem mann eingeschlafen! das einzigste was uns von ihr bleibt sind die erinnerungen und ihr kleiner 3-jähriger sohn, mein neffe jonas!
und jetzt sitz ich hier und vermisse sie so unendlich! sie war doch noch so jung, hat niemanden was angetan! warum müssen immer die besten menschen von uns gehen? warum ist das leben so ungerecht und warum fällt es so schwer mit der trauer und dem schmerz umzugehen?
immer wenn ich die augen schliesse sehe ich ihr bild vor mir, ich kann abends nicht einschlafen, weil tausend fragen in meinem kopf umherschwirren!
aber bei einem bin ich mir ganz sicher, sie schaut vor irgendwoher zu und manchmal ist sie viel näher bei mir als es mir in diesen momenten wirklich bewusst ist!
nicole ich werde dich nie vergessen und irgendwann werden wir uns wieder sehen, wie ich es dir versprochen habe! du fehlst mir!!!!
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