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Alt 09.12.2008, 15:41
frustmotte frustmotte ist offline
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Daumen hoch AW: Ein bisschen was über uns

hallo. ich bin heute per zufall, weil ich früher zu hause bin, noch mal ins krebsforum geschlittert. hatte auch einen beitrag zu dem thema.

trotzdem ist es schrecklich dass der kampf verloren wurde. ich kann dir gar nicht sagen wie ich mit dir fühle.

mein mann ist auch erst 47 geworden. wurde am 27.06.08 operiert, angeblich alles prima, superwerte blut etc., organe alles in ordnung, bei 4 biopsierten proben an verschiedenen stellen der pankreas alles in ordnung.

vor 3 wochen sagte uns der erst arzt es ist vorbei. ja genau so. es lohnen sich keine größeren aktionen mehr. vorigen donnerstag bekamen wir denselben schlag ins genick von einem zweiten arzt. mein mann will trotzdem kämpfen und hat träume für das nächste jahr. es tut weh wenn ich dann den verfall sehe, ihm aber mut mache und ihm sage dass ich mich auf diese träume freue.

gestern bekam er vor lauter panik und innerer angst vor dem sterben einen leichten schlaganfall dazu. er ist jetzt im klinikum essen mitte und soll dort morgen den port und die erste chemo bekommen. da er auch zucker hat lehnt er jede astronautenkost und ähnliches ab. gewichtsmäßig ist er seit dem sommer von 140 auf 86kg runter. außerdem ist er wieder total gelb geworden obwohl er einen neuen stent bekommen hat vor zwei wochen. wenn ich ihn im arm habe habe ich nur knochen im arm und die arme sind die eines kindes. dabei ist er so tapfer und mutig. wir haben drei kinder und ich stehe bald mit ihnen, einem pflegesohn und meinem 92jährigen vater alleine da.

ich bin echt manchmal am ende und ich habe echte probleme damit meinen kindern mut zu machen. sie gehen kaputt daran ihren vater so zu sehen. ich liebe meine kinder und egal was in den letzten 22 jahren passiert ist, ich liebe ihn mehr als alles andere. vor 3 wochen habe ich ihm einen stern geschenkt so dass wir später wenn wir ihn sehen wollen nur in den himmel zu schauen brauchen. ich habe keine kraft und keine lust mehr. ich kann ihn nicht anlächeln und ihn trotzdem leiden und immer wieder zerbrechen sehen. aber dann denke ich an ihn und was er von mir verlangt und ich reisse mich wieder zusammen. ist das alles so normal?

liebe grüße und sei stark und mutig für die zukunft. denke immer daran dass du noch gebraucht wirst und zwar musst zu jetzt für zwei dasein, hoffen, lachen, leben. er hätte es sicher so gewollt.
jutta
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