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Alt 25.10.2003, 08:46
Gast
 
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Standard Weichteilsarkom

Hallo, ich bin heute zum ersten mal hier. ich mache mir wahnsinnige sorgen um meinen opa (77 jahre), der für mich mein vater ist, weil meine eltern nicht mehr leben. er hat seit einem dreiviertel jahr ein geschwür am rücken, direkt neben der wirbelsäule. der hausarzt meinte immer, das sei gutartig, am schluss vermutete er eiter. vor zwei wochen hat er ihn dann doch zu einem ambulanten chirurgen geschickt, der eine Biopsie entnommen hat. als der befund da war, hat der arzt gleich einen termin im krankenhaus ausgemacht, dreißig km von uns entfernt. Dort habe ich ihn am montag hingebracht. bei der anmeldung hab ich einen blick auf den histologischen befund geworfen: maligne spindelförmige zellen, riesenzellbildung. nach abtasten wurde ultraschall gemacht, was mich besorgt gemacht hat, es dauerte so lange. der arzt sagte, dass der tumor vier cm nach innen geht und wahrscheinlich die muskelschicht durchbrochen hat. das herz schlägt zu schnell, in der leber sei ein zweiter herd, die prostata sei vergrößert; er sagte etwas von sarkom, hörte sich alles so schrecklich negativ an. danach röntgen, dann durfte ich ihn auf sein zimmer bringen. er bekam mehrere ekgs, ein dauerekg, so lange das herz nicht in ordnung ist, können sie nicht operieren. ich kann an nichts anderes mehr denken, wenn ich ihn abends nach der arbeit besuche, ist kein arzt mehr zu sprechen. dazu muss ich noch sagen, dass er schon immer sehr schlecht hört, es war gut, dass ich am ersten tag mit dabei war. ich vermute, er hat nur ganz wenig von dem verstanden, was die ärzte sagten. habe am donnerstag früh mit einem arzt telefoniert, der dann sagte, das sie das herz mit ß-blockern in den griff bekommen haben, dass es keinen anhalt gäbe für ein sarkom und dass er wieder auf die chirurgische kommt und bald operiert würde. bisschen erleichterung, vielleicht kein bösartiger tumor! ich glaube papa denkt immer noch, es kommt von den bandscheiben, weil er da schon immer probleme hat. rufe ihn donnerstag abend an, er sagt, am montag wird der hügel wegoperiert. er will so schnell wie möglich wieder heim. gestern freitag besuchen wir ihn, da sagt er, der chefarzt war bei ihm, am montag wird nur EIN STÜCK zur histologischen untersuchung entnommen! außerdem hat er unterschreiben müssen, dass er seine ganzen befunde und bilder (ultraschall, kernspin, röntgen...) den ärzten zur verfügung stellt. das klang für mich so entsetzlich nach anschauungs-, forschungs-, beispielobjekt. ich mache mir so fürchterliche sorgen. normalerweise muss man doch sicher so etwas nicht unterschreiben? er möchte so gerne wieder heim. und ich frage mich, ob die ärzte nur an ihm forschen wollen. warum sonst kann man nicht den gesamten tumor entfernen? wenn dies der fall sein sollte, hole ich ihn nach der op am montag wieder nach hause. denn er sagt er ist schon 77, dankt gott für jeden tag, den er noch hat, aber sterben will er daheim. zu meiner mama hat er gesagt, er ist ja schon so alt, andere erwischt es viel früher. er ist sooo gelassen.
und ich hab solche angst. kann mir jemand helfen??? liebe grüße, johanna
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